brotkrumen

„Breadcrumbing“ ist der neueste Scheiß in Sachen Schlussmachen

Breadcrumbing ist der neuste Shit in der Dating-Welt, man kann es aber auch wunderbar in allen anderen Beziehungen verwenden. Wenn du das auch willst, ist es aber wichtig, diesen Habitus von anderen abzugrenzen. Denn inzwischen gibt es so viele Arten, zwischenmenschliche Beziehungen zu ruinieren, dass man gar nicht mehr weiß, ob man jetzt geghostet, gebencht oder ge-sonstwas wird.

Nur eines haben sie alle gemeinsam: für eine Person ist es immer schmerzhaft. Man wird zurückgewiesen, man fragt sich, warum man nicht gut genug ist, was man falsch gemacht hat. Da hilft es einem wahrscheinlich auch nicht, zu wissen, wie die Kacke, die der andere abgezogen hat, heißt. Eine feste Definition macht einem manchmal aber überhaupt erstmal klar, was passiert ist.

 

Ghosten, Benchen, Breadcrumben

 

Nochmal zum klar werden: Ghosting ist das typische „Ich geh mal kurz Zigaretten holen!“ Jemand beendet eine Beziehung, indem er einfach verschwindet. Komplett verschwindet, also Anrufe und Nachrichten werden ignoriert, man sieht sich nicht mehr, und tschüss.

Benching dagegen findet eher in der Kennenlern-Phase statt. Man hat sich vielleicht auf einer Dating-Plattform kennengelernt, schreibt oder hat sich vielleicht sogar mal getroffen. Man meint, da könnte was draus werden. Aber der andere sieht das anders, es gibt so viele Möglichkeiten, dass er sich gar nicht für eine entscheiden kann. Sich aber gegen eine Möglichkeit entscheiden, kommt auch nicht in Frage. Beim Benching schiebt man eine Entscheidung wortwörtlich auf die lange Bank, in dem man vielleicht doch hin und wieder einen Kaffee zusammen trinkt und sich hin und wieder schreibt.

 

Generation Beziehungsunfähig

 

Früher gab es das bestimmt auch schon, aber erst jetzt haben wir Namen dafür. Denn nicht umsonst wird die Generation Y als beziehungsunfähig beschrieben; befinden sich alle im permanenten Mingle-Zustand, einer Phase, in der man sich so verhält, als ob man zusammen ist, es aber nicht festmachen will. Aus irgendeinem Grund haben alle Angst, sich festzulegen und etwas zu verpassen. Immer mit einem Fuß in allen Türen, aber ohne je einen Raum zu betreten. Die große Frage nach dem „warum“ lässt sich nicht so leicht beantworten, aber wahrscheinlich hängt es mit unserem Freiheitsbedürfnis zusammen und dem Gedanken, dass man sich erst mal selbst finden muss. Dass einem dadurch aber auch ganz schön viel entgeht und einen das rückblickend auch nicht immer wahnsinnig glücklich macht: geschenkt.

 

Häppchenweises Hinhalten