Fotos zwischen Leben und Tod

Von Rebecca Naunheimer

55.553.180 Menschen sind zum Zeitpunkt dieser Worte seit Jahresbeginn gestorben. 31.157.245 Hektar Wald sind, laut Echtzeitmessung, abgeholzt worden. 5.767.213 Tonnen Hundekot sind auf Paris Straßen gelandet und 131.078.320 Menschen geboren worden. Zum Zeitpunkt dieser Worte ist Leben passiert, aber auch Tod und Verfall.

Mit diesem Thema hat sich Fotografin Brooke Fredericks in einer eindrucksvollen Bilderserie auseinandergesetzt. Darin spielt die 24-jährige Amerikanerin mit dem Gegensatz von Leben und Tod, wie Feature Shoot die Arbeit zusammenfasst: „Frederick elegiacally punctuates these accelerated instants of climax and cruelty with rare moments of stillness and tenderness, inviting us to reflect upon the absurdity and derangement of the human condition.“ Dabei steht der Titel der Serie „Everything is Fine“ für Momente, Plätze und Personen, die dieser sarkastischen und widersprüchlichen Aussage gerecht werden, wie die Fotografin selbst auf ihrer Website schreibt.

Die Motive sind jedoch nicht gestellt, sondern echt. Sie sind das Ergebnis zufälliger Begegnungen auf Reisen durch Kalifornien, Costa Rica, Berlin und Russland. So zeigen die Bilder obszöne wie absurde Momente aus dem Leben völlig Fremder. Dass gerade diese Fremdheit den besonderen Charme eines Fotos ausmachen kann, das hat bereits das Projekt „Intimate Strangers“ von Fotografin Hemya Moran bewiesen.

Aber überzeugt euch selbst und scrollt euch durch die Galerie! Und welche Fotos sind wohl in unserer Haupstadt entstanden?