Charlie Hebdo: So sieht das Cover zum Jahrestag des Anschlags aus

Diesmal ist es nicht der Prophet Mohammed, der auf dem Titel von Charlie Hebdo prangt. Ein Jahr nach dem Anschlag auf die Redaktion des französischen Satiremagazins druckt Charlie Hebdo nun einen bärtigen Mann mit Kalaschnikow und blutverschmierter Gewandt, der wegrennt. Darüber steht „1 an après. L‘assassin court toujours.“ Übersetzt: Ein Jahr später rennt der Mörder noch immer davon. Die Redaktion macht Gott für die Tat verantwortlich. Die Aussage hinter dem Cover: Ohne Religion wäre die Welt eine friedlichere.

https://twitter.com/CHVPSL/status/683748963514748928

Die Zeichnung entstammt der Feder des jetzigen Redaktionsleiters von Charlie Hebdo Laurent Sourisseau, genannt Riss, der auch den Leitartikel der Ausgabe verfasste und darin religiöse Fanatiker scharf attackiert. Riss hatte das Attentat am 7. Januar 2015 in Paris schwer verletzt überlebt. Damals waren zwölf Menschen, darunter fünf berühmte Karikaturisten ums Leben gekommen.

Das Cover zum Jahrestag wurde mit Spannung erwartet, hatte im vergangenen Jahr bereits der erste Titel nach der Gräueltat für Aufsehen gesorgt. Es zeigte den weinenden Mohammed mit einer Tafel, auf der „Je suis Charlie“ steht – dem Solidaritätsslogan in der Folge der Anschläge und dem dem Satz „Tout est pardonné“ – alles ist vergeben – darüber. Die damalige Ausgabe erschien mit Rekord-Auflage von 2,5 Millionen Exemplaren.

https://twitter.com/CharIieHebdo/status/554982812936585216/photo/1?ref_src=twsrc%5Etfw

Die Sonderausgabe zum Jahrestag von Charlie Hebdo wird mit einer Auflage von einer Million Exemplaren erscheinen, 50.000 davon in Deutschland. Neben der Kulturministerin Fleur Pellerin ließen es sich auch mehrere namhafte Franzosen wie Charlotte Gainsbourg und Juliette Binoche nicht nehmen, Gastbeiträge beizusteuern.

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Bild: Valentina Calà unter cc-by-sa 2.0