Schlechte Nachrichten, liebe Deutschen: Wir sind nicht mehr das beste Land der Welt!

Wir Deutschen rühmen uns weltweit für so einige Errungenschaften: Bis 2018 kann uns zum Beispiel keiner den Weltmeistertitel im Fußball wegnehmen, wir sind in der Wirtschaft und vor allen bei Exporten ganz weit vorne (Siggi gefällt das), und das Oktoberfest zieht Menschen aus aller Welt im Spätsommer auf die Theresienwiese. Ze Germans are good people! 2016 durfte sich unser Land auch als „best country in the world“ feiern lassen. Und das bei Konkurrenten wie Kanada, Schweden oder Australien.
 

2016 war einfach kein gutes Jahr

 

Heuer sieht die Lage aber leider anders aus: Nach einem Bericht der U.S News ist Deutschland dieses Jahr im Ranking der besten Länder weltweit auf Platz 4 abgerutscht – die Schweizer Nachbarn haben uns dieses Mal vom Thron gestoßen, gefolgt von Kanada und Großbritannien. Das Ranking basiert dabei auf einer Umfrage mit 21 000 Teilnehmern, die zu ihrer Wahrnehmung von bestimmten Ländern im Hinblick auf wirtschaftliche Kriterien wie Standortfaktoren oder aber sozialen Kriterien wie Familienfreundlichkeit, Gesellschaft und Lebensqualität befragt wurden. Das Image der Länder soll dabei wie das Image eines Unternehmens oder einer Marke betrachtet werden, wodurch diese repräsentative Umfrage fast schon den Charakter einer Marktforschung trägt.

Im Jahr zuvor wurde Deutschland noch für seine Rolle in der EU und für seinen vorbildlichen Umgang in der Flüchlingskrise gefeiert. Ein Jahr später sahen die Befragten die Lage anders: Die enorme Zahl an Flüchtlingen habe nun die Unsicherheit in der Bevölkerung und in der Außendarstellung von Deutschland vergrößert, hinzu kommt die Terrorgefahr, die 2016 auch Deutschland erreichte. Die Rolle Deutschlands in der EU wurde diesmal auch nicht mehr so bejubelt wie noch 2016 – der Brexit und der zunehmende Zulauf der Rechtspopulisten droht die Europäische Union mehr denn je zu spalten.
 

Auch die Amis verlieren an Ansehen

 

Weniger überraschend erscheint in der aktuellen Rangfolge, dass die USA auch ein paar Plätze eingebüßt haben und von 4 auf 7 gerutscht sind. Die Präsidentschaftswahlen und der anschließende Ausgang haben dem Image der Vereinigten Staaten ziemlich zugesetzt, wenngleich die USA weiterhin als mächtigste Nation auf der Welt gesehen werden. Die Schweiz hat also durchaus von den Verschiebungen der große Nationen profitiert, da sie im Ranking von 2016 in den Top 10 gar nicht vertreten war. Diesmal wurde das kleine Alpenvolk besonders für seine Lebensqualität, Standortfreundlichkeit und Wahrung der Menschenrechte ausgezeichnet. Aber kein Grund für uns, zu verzagen: Nächstes Jahr kann es schon wieder ganz anders aussehen im Ranking. Weiteres Trostpflaster: In Sachen Unternehmungsgründungen liegen wir Deutschen auch dieses Jahr wieder auf Platz 1.