Donald Trump US-Wahl Wahlkampf

Die Wahnsinns-Wahl: Deshalb verbünden sich die Republikaner gegen Trump

Er will eine Mauer entlang der Grenze zu Mexiko ziehen, alle „kriminellen“ Einwanderer abschieben und Muslime erst gar nicht einreisen lassen: Donald Trump hat Visionen von einem Amerika, in dem die Begriffe „Freiheit“ und „Demokratie“ bestenfalls auf dem Papier existieren. Trotzdem ist der Vollblutrepublikaner auf dem besten Weg, all diese Wünsche schon bald in die Tat umzusetzen.

 

Trump macht momentan das Rennen

 

Wir befinden uns aktuell nämlich in der heißesten Phase des amerikanischen Vorwahlkampfs: Dabei wird der Präsidentschaftskandidat der jeweiligen Partei – Demokraten oder Republikaner – auserkoren. Delegierte der jeweiligen Bundesstaaten stimmen für den Wunsch-Kandidaten und repräsentieren damit die bundesweite Wählerschaft. Die Delegierten (auch Wahlmänner genannt) wurden vorher von registrierten Wählen gewählt (Primary), oder über einen Umweg von lokalen Delegierten berufen (Caucus).

Aktuell gehen bei den Republikanern mit Abstand die meisten Delegierten-Stimmen auf Trumps Konto. Auch den beiden Mitbewerbern Ted Cruz und John Kasich ist mittlerweile bewusst, dass sie gegen den Immobilien-Milliardär chancenlos sind. Donald Trump scheint das amerikanische Volk mit seinen provokanten Äußerungen zu elektrisieren, und das auszusprechen, was viele insgeheim tatsächlich denken.

Cruz und Kasich sind bekennende Konservative, wollen eines aber offenbar unbedingt verhindern: Dass Donald Trump amerikanischer Präsident und damit der wohl mächtigster Mann der Welt wird. Deshalb wagten die beiden nun einen ungewöhnlichen Schritt: Sie verbündeten sich gegen den führenden Rivalen. Das scheint die letzte Möglichkeit zu sein, um Trumps offizielle Präsidentschaftskandidatur auf den letzten Metern zu vereiteln.

 

Trumps Mitbewerber setzen auf korrelative Wahlsiege

 

Um den mittlerweile verschwindend kleinen Hoffnungskeim am Leben zu erhalten, haben die beiden folgenden Plan ausgetüftelt: Der texanische Senator Ted Cruz will sich ganz auf den Staat Indiana fokussieren und dort am 3. Mai die meisten Delegiertenstimmen einheimsen. Kasich konzentriert sich hingegen vor allem auf die westlichen Staaten der USA wie Oregon und New Mexico. Sie kämpfen also nicht mehr gegen-, sondern miteinander: Ihre Wahlsiege sollen sich bestenfalls ergänzen, um zu verhindern, dass Trump die absolute Delegiertenmehrheit von mindestens 1237 Wahlmännern und Wahlfrauen erreicht.

Sollten sie das tatsächlich schaffen, würde es zu einer bislang höchst seltenen Kampfabstimmung – einer sogenannten Stichwahl –  zwischen den Bewerbern kommen. Die Delegierten könnten völlig unabhängig von den Ergebnissen der Vorwahlen doch noch einen anderen Kandidaten an die Spitze wählen.Trump reagierte ganz typisch auf den Schachzug seiner beiden Konkurrenten und bezeichnete den Schritt auf Twitter als puren Akt der Verzweiflung:

 

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/724442801933565952

 

Trotzdem: Die Möglichkeit, dass ihm die Präsidentschaftskandidatur kurz vor dem heißersehnten Ziel noch abgeluchst werden könnte, scheint den New Yorker ernsthaft zu fuchsen. Er kritisierte das Nominierungssystem bereits mehrmals und forderte, dass er auch dann Kandidat wird, wenn er knapp unter der nötigen Delegiertenmehrheit bleibt. Das „Republican National Committee“ lehnte seine Einsprüche jedoch einstimmig ab.

Cruz‘ und Kasichs Pakt drückt mehr aus als der letzte Ausweg  aus einer gescheiterten Kandidatur: Sie verbünden sich gegen einen Mann aus ihren eigenen Reihen. Klingt absurd, ist es aber nicht. Die beiden taten das einzig Richtige: Nämlich alles was in ihrer Macht steht, um zu verhindern, dass Amerika von einem Mann regiert wird, der offensichtlich auf seinem eigenen Planeten lebt.

 

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Bildquelle: Gage Skidmore unter CC by-SA 2.0 Lizenz