Einsamkeit liegt in unseren Zellen

Endlich wieder Inseltag! Was? Ihr kennt den Inseltag nicht?

Es folgt eine Definition: Laut Freundin D., ist es essentiell für den Inseltag, das Bett höchstens für Pinkelpausen zu verlassen. Alles weitere sollte sich in unmittelbarer (Greif-) Nähe befinden. Eben bloß nicht aufstehen. Dieser Inseltag hilft ihr nach anstrengenden Tagen, Wochen, Monaten wieder zu sich selbst (und Netflix) zurück zu finden.

Ist der Inseltag vielleicht also der Schlüssel zum Glück? Freundin D. räumt ein: Nicht wirklich, denn übertreibt man es mit der Frequenz seiner Inseltage gerät man sehr schnell in einen Strudel aus Faulheit und Einsamkeit. Denn ist sie zu oft und zu lange alleine, kommt in der Magengegend bei ihr allzu schnell ein ungutes Gefühl auf. Irgendwo tief drinnen nagt etwas an ihr: Es ist die sagenumwobene und allseits gefürchtete Einsamkeit.

 

Die Forschung bestätigt:

 

Forscher des renommierten MIT-Instituts in Boston haben dafür jetzt eine Erklärung gefunden: Selbst wenn Freundin D. nicht wirklich einsam ist, ist sie offenbar ganz einfach dazu veranlagt sich einsam zu fühlen. Das Ergebnis der Studie gibt Aufschluss über den Ursprung des unangenehmen Gefühls, das die Singles unter uns besonders Sonntagabends zu spüren bekommen.

Das Gefühl der Einsamkeit, häufig zu spüren nach einer Phase der Isolation, a.k.a. Inseltag, hat seinen Ursprung in einer ganz spezifischen Region des Gehirns. Irgendwo, ein bisschen weiter hinten im Gehirn, befindet sich eine Ansammlung von Zellen, die das Gefühl der Einsamkeit auslöst.

 

Könnte das die Lösung sein?

 

Laut Kay Tye, vom Team des Forschungsprojekts, ist seine Studie, die erste, die nachweisen konnte, dass Einsamkeit in direkter Verbindung zu einer Gruppe von Zellen steht. Diese Erkenntnis, zu der man übrigens mit Hilfe von Mäusen und Mäuserichen kam, könnte tiefgreifendere Forschungen in’s Rollen bringen.

Wir fänden das sehr erfreulich: Vielleicht hätten wir dann endlich eine wissenschaftliche Lösung für den Umgang mit Situationen, wie die Teilnahme an Pärchenabenden (“Wir wollen dich wirklich super-gern dabei haben!“) und Tante Ullis fünfzigsten Geburtstag (“Schatz, wo ist denn dein Freund?“). Übrigens sind Pärchenabende, laut einer anderen, semi-wissenschaftlichen Studie, noch schlimmer für die einsamen Seelen unter uns, als Abende allein.

An dieser Stelle also ein Aufruf an all die glücklichen Pärchen, die denken eine Einladung zum gemeinsamen Pizza backen, wäre ein Gefallen. 59 Prozent eurer Single-Freunde finden das eher nicht so geil.

 

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Roksolana Zasiadko/unsplash.com