whatismymovie Frau auf Bett fernsehen

“whatismymovie“: Wie hieß der Film noch mal?

Der Abend naht, Popcorn steht bereit, die Couch ist schon eingenommen, jetzt muss nur noch der richtige Film her. Bloß welcher? Der eine Film, der letztens im Fernsehen kam, wie hieß der nochmal? Wer keine Lust auf Tatort hat, muss sich eben erstmal auf die lange Suche nach dem richtigen Film begeben – oder auch nicht.

Ab jetzt müssen wir uns nicht mehr Stundenlang den Kopf zerbrechen über Filmtitel, die uns einfach nicht wieder einfallen wollen. Denn die Fragen können an eine Suchmaschine mit dem Namen Whatismymovie gestellt werden. Es ist das neue Shazam für Filme, für die fauleren unter den Nutzern gibt es auch die Möglichkeit, die Begriffe einzusprechen statt zu tippen. Die Seite macht die Suche nach längst vergessenen Filmen oder neuen Inspirationen einfacher und lässt sich von jederman bedienen: ein paar Begriffe eingeben, egal ob Namen, Szenen oder Orte, und schon werden viele verschiedene Filme vorgeschlagen, die auf eine Weise mit den Wörtern verbunden sind. Das neue Konzept spart nicht nur Zeit beim Suchen, es werden bei den jeweiligen Ergebnissen auch andere Seiten vorgeschlagen, über die der Film angeschaut werden kann – meistens ist das Amazon.

 

Shazam war gestern – “whatismymovie“ hilft uns jetzt weiter

Dabei können auf der Seite nicht nur vergessene Filmtitel wiedergefunden, sondern auch nach bestimmten Kategorien gesucht werden. Während bei Netflix noch von Menschenhand Kategorien angelegt werden, erledigt das bei „whatismymovie“ die Maschine. Das Projekt ist in Finnland von der Technologiefirma Valossa, die Teil der Universität von Oulu ist, entwickelt worden. Das Team des jungen Start-Ups besteht aus Absolventen und Lehrenden der Universität.

 

Klingt einfach – doch wie sieht es hinter den Kulissen aus?

 

Das hört sich doch recht logisch an und einfach zu benutzen ist es für uns auch noch. Aber wie kann diese eine Suchmaschine so viele Filme anhand ein paar losen Wörtern finden? Hinter dem sichtbaren Feld für die Eingabe der Suchbegriffe stecken komplizierte technische Komplexe und viel Grips. Eine Algorithmen-Sammlung zur Videoanalyse ist der Ausgangspunkt, dabei wurden mehr als 40.000 Filme einbezogen. Schließlich wurde der Inhalt genau betrachtet, in semantische Zusammenhänge gebracht und zu den wahrgenommenen Szenen, Personen und Motiven Register mit Indexen angelegt. So stellt die Suchmaschine anhand einzelner Wörter und deren Zusammenstellung eine Auswahl möglicher Filme zusammen. Der Prozess wird Deep Content genannt.

Valossa gibt bei der Vorstellung des neuen Konzepts auf ihrer Seite bekannt, dass dies erstmal eine Demonstration der entwickelten Idee bzw. ein Testlauf ist, der allen Nutzern frei zur Verfügung steht. Die Auswertungen der Besucher der Seite sind besonders wichtig für die Präsentation dieser Technik in der Industrie. Finanziell unterstützt wurden die Forschungsprojekte von der „Finnish Funding Agency for Innovation“ und der „Academy of Finland“. Dann sucht mal, was das Zeug hält, damit sich diese hilfreiche Technologie auch längerfristig durchsetzen kann. Es wird euch so manche Abende retten.

 

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Bildquelle: Eleni Papaioannou unter CC BY-SA 2.0