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Hacker outet den IS: „I’m gay and I’m proud!“

Von Laura Maria Drzymalla

Anonymous – dieser Name steht stellvertretend für durchdachte Kritik an Überwachung und Zensur. Die Internetexperten mit den Guy-Fawkes-Masken hatten in den letzten Jahren mehrere eindrucksvolle Cyberangriffe gegen diverse Unternehmen und Verbände durchgeführt, um deren Websites oder Social-Media-Kanäle lahmzulegen. Aus aktuellem Anlass zeigten sie sich zu unserer großen Freude wiederholt von ihrer besten Hacker-Seite: denn sie überfluten IS-Accounts mit Schwulenpornos.

In Orlando starben 49 Menschen im Nachtclub „Pulse“, ein Tanzort speziell für homosexuelle Nachtschwärmer. Der Schütze war der 29-Jährige Omar Mateen, selbst im vergangenen Jahr mehrfach im Pulse gesichtet worden. Die Welt trauert um die Verstorbenen, Menschen weinen um ihre Freunde und Geliebten. Über dieser Art der Scheußlichkeit können wir nur drüber stehen, indem wir jetzt schmunzelnd beobachten können, dass auf zahlreichen Accounts von IS Anhängern nun nach und nach Bilder ersetzt werden. Frisch aufpoliert von einem Hacker mit dem Pseudonym WauchulaGhost, glänzen jetzt deren Profilbilder in Regenbogenflaggen der Schwulen- und Lesbenbewegung und homophilen Botschaften wie „I’m gay and I’m proud!“. Der Hacker, der sich selbst zur Anonymous-Bewegung bekennt, überflutet jetzt zusätzlich IS-Profile mit Links zu Schwulenpornoseiten.

 

Es wird weitergehen!



Gegenüber dem US-Magazin „Newsweek“ erklärt WauchulaGhost nun, er hätte in den letzten Monaten angefangen, über 200 IS bezogene Twitter-Accounts mit schwulenfreundlichen Parolen zu bestücken. Der Hacker hat sich zur Aufgabe gemacht, nach dem Orlando-Shooting, dessen Täter mit dem IS sympathisierte, nicht nur jetzt, sondern auch weiterhin klare Zeichen zu setzen. „Ich werde es nicht tolerieren, dass Unschuldigen das Leben genommen wird“, sagte er gegenüber Newsweek.