Gregg Segal Fotografie Müll

Wegwerfgesellschaft: Menschen liegen in ihrem eigenen Müll

Aufstehen. Zeitung lesen. Dazu einen warmen Kaffee mit einem Schuss Milch aus der Tüte. Ein paar Cornflakes aus der Box. Mittags vielleicht eine Pizza im Karton zum Mitnehmen. Oder Sushi. Oder doch den Burger? Nachmittags ein paar Kekse aus der Tüte. Abends schnell die Fertiglasagne in die Mikrowelle schieben. Noch eine Dose Bier dazu. Ein paar Chips vielleicht. Und ehe man sich versieht, badet man im Müll. Naja, zumindest würde man das, wenn es keine Mülleimer gäbe, beziehungsweise das Meer.

7 Tage Müll

 

Das Projekt „7 Days of Garbage“ von Gregg Segal aus Kalifornien zeigt seine Freunde, Nachbarn und andere Bekannte, die in ihrem eigenen, wöchentlich anfallenden Müll liegen. Während einige nur den Verpackungsmüll zum Shooting mitbrachten, waren andere mutiger und brachten alles mit, was auch tatsächlich weggeworfen wurde: Wassermelonenstücke, abgeknabberte Maiskolben, Mandarinenschalen, Zigarettenstummel. Segal inszeniert seine Objekte auf natürlichen Untergründen: Sand, Wasser, Waldboden. Was letztlich durch diesen Kontrast entsteht, sind abstruse und bestürzende Kompositionen. Pärchen, Familien, Singles und Unmengen von Müll. Und was die Bilder zeigen ist nur der Müll einer Woche. Das Jahr hat 52.

Die Bilder zeigen nur Menschen aus den USA, doch überall auf der Welt wird zu viel Abfall produziert. Segal will zum Denken anregen, dazu, bewusster zu leben, um das Problem Stück für Stück zu bekämpfen. Bei wem die Bilder da nicht helfen, der sollte sich vielleicht dazu noch mal radikal in seinen eigenen Müll legen.