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Hangry – Mit dem Hunger kommt die Wut

51 Nadeln und Voodoo-Puppen

Das bestätigte auch eine Studie der Ohio State University, die 107 verheiratete Paare mit Blick auf die Blutzuckerwerte zum Thema Wut untersuchte. Dafür gaben die Wissenschaftler den Teilnehmern der Studie 51 Nadeln und Voodoo-Puppen. Ja, ihr habt richtig gelesen, Voodoo-Puppen! Diese Puppen sollten den jeweiligen Partner symbolisieren. Über drei Wochen sollten die Testobjekte täglich anhand der Anzahl der benutzten Nadeln ihre Wut gegenüber des Partners beschreiben. Während des selben Zeitraums wurden morgens und abends die Blutzuckerwerte aller Teilnehmer getestet. Das Ergebnis – umso niedriger der Blutzuckerspiegel abends war, desto höher war die Anzahl der Nadeln in den Voodoo-Puppen.

Aber der niedrige Blutzucker ist nicht der einzige Grund, warum wir hangry werden. Ist der Spiegel einmal unter einem bestimmten Wert, verfällt das Gehirn in Panik und signalisiert dem Körper Hormone auszuschütten, welche Glukose produzieren. Bei diesen Helfern handelt es sich allerdings um Stresshormone wie Adrenalin. Während das Gehirn also wieder weiter denken kann, ist unser Körper im Alarmzustand. Ein zusätzlicher Grund, weshalb Wut und Hunger so wunderbar zusammenpassen, ist, dass sie durch ein gemeinsames Gen kontrolliert werden. Dieses produziert Neuropeptid Y, eine natürliche Chemikalie, die im Gehirn freigegeben wird, um ein schnelles Befriedigen des Hungers zu stimulieren. Das Neuropeptid Y und dessen Rezeptoren regulieren gleichzeitig auch Wut und Aggression. So wurde herausgefunden, dass eine hohe Dosierung des Neuropeptids in der Rückenmarkflüssigkeit zu impulsiven Aggressionen führen kann.

Was hilft?

Essen natürlich! Dass man dabei nicht auf Junkfood setzen sollte, ist klar. Denn das jagt den Blutzuckerspiegel zwar kurz in die Höhe, lässt ihn jedoch nach kurzer Zeit genau so schnell wieder absinken. Also lieber zur kalorienarmen gesunden Alternative greifen und viel Obst und Gemüse snacken. Und abschließend noch etwas bei dem sich sowohl Amanda Salis, als auch die Wissenschaftler der Ohio State einig sind: schwierige Situationen nach und nicht vor dem Essen klären.

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Bildquelle: Gratisography cc0 Lizenz