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Hollywood-Diät – wirksam oder riskant?

Berühmte Schauspielerinnen wie Jessica Schwarzer und Catherine Zeta Jones sollen innerhalb weniger Wochen jeweils bis zu zehn Kilogramm verloren haben. Die Radikaldiät mit dem Schwangerschaftshormon HCG ist daher im Volksmund als Hollywood-Diät bekannt. Ob die radikale Gewichtsabnahme gesund ist, sei mal dahingestellt. Zu funktionieren scheint die medikamentös unterstützte Hungerkur dennoch. Fraglich ist, ob es an dem HCG-Hormon liegt oder am zusätzlichen Runterhungern bei einer viel zu geringen Kalorienzufuhr.

Wie die HCG-Diät funktioniert

Das Prinzip der Diät ist denkbar einfach. Prinzipiell geht es wie bei allen Diäten darum, mehr Energie zu verbrauchen als man sie in Form von Nahrung aufnimmt. Daher sollte während der drei Wochen dauernden Schlankheitskur täglich viel Sport auf dem Programm stehen. Zusätzlich beinhaltet die Diät viel Flüssigkeits- und wenig Nahrungsaufnahme. Erlaubt sind maximal 500 Kalorien am Tag, die nur von ausgewählten Lebensmitteln wie fettarmem Fleisch oder Fisch, Obst oder Gemüse stammen dürfen. Neben dieser „Fastenkur“ steht zusätzlich das Schwangerschaftshormon „Humanes Chloriongonadotropin“ auf dem Diät-Plan und wird ein bis zwei Stunden vor jeder Mahlzeit in Form von Tropfen oder Kugeln eingenommen. In Deutschland ist HCG nur als homöopathisches Arzneimittel in Form von Grobuli-Kügelchen in der Potenz C30 erhältlich. Der weibliche Körper bildet das HCG Hormon auf natürliche Weise während der Schwangerschaften. Bei Unterernährung „zapft“ es die Fettreserven der Mutter an, damit eine ausreichende Versorgung des Kindes gewährleistet ist. Diese Funktion des Hormones macht sich die Diät bei künstlicher Zufuhr des Hormons zum Vorteil. Voraussetzung für die Wirkung ist einzig die Unterernährung. Das Hormon soll zusätzlich den Hunger unterdrücken und vor allem verhindern, dass der Blutzuckerspiegel sinkt, was bei solch geringer Kalorienzunahme der Fall wäre und schließlich zu Kreislauf-Schwierigkeiten führen würde.

Kritik an der Diät

Weder eine allgemein gewichtsreduzierende noch eine hungerblockende Wirkung durch das Hormon HCG konnten bisher nachgewiesen werden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte weist ferner darauf hin, dass dieses Hormon kein offiziell zugelassenes Diät-Mittel ist. Das bedeutet, dass Risiken nicht zu unterschätzen sind und die Diät nur auf eigene Verantwortung durchzuführen ist. Bei einer Beschränkung der Nahrungsaufnahme von 500 Gramm täglich sollte spätestens jeder diese Art und Weise von Diät stark überdenken, auch wenn es noch so schnell funktioniert. Ist ja auch logisch, dass der Körper bei einer derart radikalen Nahrungsumstellung reagiert und sich an die Fettreserven ranmacht. Gleichzeitig bringt eine Unterernährung den gesamten Stoffwechsel durcheinander, was Herzrhythmusstörungen und eventuelle Nierensteine zu Folge hat.

Die Schnelligkeit der Gewichtsabnahme bei dieser Diät ist ganz klar verlockend, doch gleichzeitig keine medizinisch anerkannte Diät. Demnach ist auch die Nachhaltigkeit der eventuellen Gewichtsreduktion nicht nachgewiesen, doch der Jojo-Effekt lässt mit Sicherheit nicht lange auf sich warten. Grundsätzlich gilt noch immer, dass eine langfristige Ernährungsumstellung und ausreichend Bewegung eher zum andauernden Wunschgewicht führen – egal wie Jessica Schwarzer und Catherine Zeta Jones dazu stehen.

Bild: abnehmen.net unter cc-by-sa 2.0