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Airbnb ist mittlerweile so fame, dass sogar das Hilton-Hotel Panik bekommt

Ein kurzer Rückblick in das Jahr 2008: Eine große Konferenz in San Francisco zieht tausende Gäste an, die Hotelzimmer werden knapp und teuer. Da dachten sich die amerikanischen Jungunternehmer Brain Chesky und Joe Gebbia: Warum eigentlich nicht unsere Wohnung als Privathotel vermieten? Gesagt, getan – Airbedandbreakfast wurde geboren, ein Wortspiel aus airbed (Luftmatratze) und breakfast (Frühstück). Weil der Name auf Dauer etwas sperrig klingt, wurde daraus dann die Abkürzung Airbnb. Das Geschäft mit den privat vermieteten Unterkünften boomt heute regelrecht: Über 3 Millionen Inserate in 191 Ländern sprechen für sich. Vom günstigen Zimmer für eine Nacht bis zur Ferienvilla ist nahezu alles dabei. Touristen aus aller Welt, die eine Stadt hautnah erleben wollen, greifen oft lieber auf Airbnb zurück als auf klassische Hotels.

 

Airbnb vs. klassisches Hotel

 

Das ist nur eine von vielen Tatsachen, die der Hotelindustrie so gar nicht schmeckt. In den USA will sich jetzt der große Hotelverband American Hotel and Lodging Association gegen Airbnb zur Wehr setzen: Vertreter von Hotelketten wie Hilton, Hyatt oder Marriott International haben bereits 2016 gemeinsam mit Politikern einen Plan ausgearbeitet, wie Airbnb als Bedrohung für das klassische Hotelgewerbe eingedämmt werden soll. Die Kampagne sieht vor, die Anzahl privater Unterkünfte vor allem in den strategisch wichtigen Orten San Francisco, Boston oder Miami zu verringern.

Wohnungen über Airbnb haben sich mittlerweile zu einer ernsten Konkurrenz gegenüber den alteingesessenen Gasthäusern entwickelt. Die günstigen Preise und das einheimische Feeling sind vor allem bei jungen Reisenden besonders beliebt. Als Folge dessen sind in den USA Hotelnächte mit einer Auslastung von 95 Prozent oder mehr im vergangenen Jahr um 17 Prozent gefallen. Die Verbände kritisierten außerdem, dass für Airbnb-Appartments nicht die gleichen Gesetze wie für Hotels gelten würden. Private Vermieter müssten die Einkünfte nicht versteuern und sich nicht an die strengen Sicherheits- und Brandschutzbestimmungen halten.

 

Leben wie ein Einheimischer? Nicht in New York

 

Ein weiterer Kritikpunkt ist der angespannte Wohnungsmarkt, der sich durch Airbnb-Unterkünfte noch verschärft hat. In Städten wie San Francisco sind die Immobilienpreise deswegen enorm angestiegen. Die Stadtverwaltung in New York hat darauf bereits reagiert und Vermietungen über Plattformen wie Airbnb verboten, bei Verstößen werden dann bis zu 7.500 Dollar Strafe fällig. Es bleibt spannend zu beobachten, wie der große amerikanische Hotelverband weiter gegen die neue Konkurrenz ankämpfen will. Airbnb dürfte sich aus wirtschaftlicher Sicht gerüstet sehen für den Kampf: Der Marktwert des Unternehmens wird auf 30 Milliarden Dollar geschätzt, das sind immerhin 11 Milliarden Dollar mehr als der Börsenwert von Hilton. So bald ist das alternative Übernachten also wohl nicht aus der Welt geschafft.