Iran Frauenrechte Instagram-Fotos

Für solche Instagram-Fotos wurden iranische Models verhaftet

Sie gelten ab dem neunten Lebensjahr als volljährig und heiratsfähig, in Gefängnissen werden sie ganz legal geehelicht, vergewaltigt und dann getötet. Die verheerende Frauenrechtslage im Iran ist zwar bekannt – trotzdem schockieren uns solche Schreckensnachrichten immer wieder aufs Neue. So auch die kürzliche Verhaftung acht iranischer Models. Der Grund: Die jungen Frauen posteten Instagram-Fotos, auf denen sie kein Kopftuch trugen. Im Iran reicht das für eine Festnahme.

Beamten der iranischen Cyber-Polizei waren unter dem Code-Namen „Spinne 2“ im E-Netz unterwegs und verhafteten neben den Models auch zahlreiche Fotografen und Visagisten, weil sie sich alle der „Verbreitung unmoralischer Inhalte und einer anti-islamischen Kultur“ schuldig gemacht hatten.

 

Facebook, Twitter und Modezeitschriften sind verboten

 

Im Iran haben nicht nur Frauen in der Öffentlichkeit ein Kopftuch zu tragen – selbst weibliche Schaufensterpuppen sind verschleiert. Außerdem sind Modezeitschriften verboten. Um dieses Problem zu umgehen, organisieren Modedesigner Fashion-Shows in Persien überwiegend im Untergrund. Weibliche Models treten hier auch ohne Kopftuch auf, um die präsentierten Kleider besser zu betonen.

Weil Facebook und Twitter aber – natürlich – ebenfalls verboten sind, wird zur werblichen Verbreitung sehr erfolgreich der Online-Bilderdienst Instagram genutzt. Damit hat weniger die Regierung, sondern viel mehr die iranische Justiz ein Problem: Für die konservativen Beamten steht es an erster Stelle, traditionelle Werte und den Islam zu schützen. Und diesen sehen sie von harmlosen Fotos – die ihrer Meinung nach das Ergebnis einer gefährlichen „westlichen Kulturinvasion“ sind –  extrem gefährdet. Für diese Instagram-Posts könnten iranische Models beispielsweise ebenfalls verhaftet werden:

 

https://instagram.com/p/yzyT2fGSY_/?taken-by=persianmodeling

https://instagram.com/p/xge7FsmSe7/?taken-by=persianmodeling