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Kraul dir die Eier und steh dazu: Was wir von Lukas Podolski lernen können

Von Simon Schröder

Ach herrje! Der Bundestrainer Jogi Löw krault sich die Eier und riecht daran. Unser Mann für Männerhygiene verhält sich so gar nicht seinem Image entsprechend. Die Medienwelt treibt es auf die Spitze und stellt dadurch sogar die Leistung unserer Fußballmannschaft in Frage. Haben sie denn nichts Besseres zu tun? Ist es tatsächlich wichtig zu wissen, ob Löw sich die Eier krault? Habe ich etwas verpasst oder läuft in Frankreich gerade die Eierkraulmeisterschaft?

Doch keine Panik. Unser Lukas Podolski nimmt der Presse den Wind aus den Segeln. Wozu denn die Aufregung? Alle, also „80% von euch und ich kraulen sich auch mal an den Eiern. Und daher ist alles gut“. Danke dafür! Solche Aussagen sollte es öfter geben. Denn sie sind es, die uns als Gesellschaft gleich zweimal auf den Boden der Tatsachen zurückholen.

 

Im Grunde sind wir alle gleich.

 

Jeder kennt sie, die Bilder von verschwitzten Menschen auf Instagram, Facebook und Co. Es scheint fast so, als wäre die Arbeit am Körper immer wichtiger zu werden. Es wird sich bewusst sportlich in Szene gesetzt, um sich und sein Aussehen zu kultivieren und zu zeigen. Heißt: Ich arbeite an meinem Körper, ich will und werde gut aussehen. Doch dabei sollte eins klar werden: Es geht hier um den menschlichen Körper! Und in dieser Hinsicht sind wir alle gleich.

Jeder lässt, pardon, mal einen flöten und bei jedem juckt es auch mal im Genitalbereich. Wenn wir uns durch verschiedene Medien schon selbst zelebrieren, sollten wir aus der Scheinwelt auch mal heraus treten und über uns lachen können. Anscheinend braucht es einen Lukas Podolski um es auf den Punkt zu bringen. Alle tun es. Warum also die Aufregung? Der Leistung unserer deutschen Fußballmannschaft schadet es in keinem Fall.

 

Was wir brauchen: Eier.

 

Vielleicht hatte ein weiterer Fußballer auch mal recht: „Eier wir brauchen Eier“, hieß es in der Vergangenheit. Oder um dasselbe mit den Worten eines anderen zu sagen: „Habe Mut dich des eigenen Verstandes zu bedienen“. Es geht hier also nicht um die Eier, sondern um den Mut. Den Mut das zu sagen, was man denkt. Podolski beweist mit seinem Satz, ob bewusst oder unbewusst sei dahin gestellt, genau das. Wir sollten uns ein Beispiel daran nehmen und ehrlich zu uns selber sein und mutiger werden. Was haben wir denn zu verlieren? Nur wer seine eigene Meinung vertritt und sagt, was er denkt, wirkt am Ende auch authentisch und benutzt zwangsläufig seinen Verstand. Wer also „Eier“ beweist, egal ob er/sie hat oder nicht, kann am Ende nur gewinnen. Und vielleicht auch auf europäischer Ebene.


Doch eines muss am Ende klar sein: Niemand sollte sich immer und überall im Schritt kratzen. Geschweige denn daran riechen. Auf keinen Fall! Denn was wäre ein Leben ohne Intimität und vielleicht ein wenig Scham. Doch nun mal im Ernst: Wir sollten uns manchmal selber nicht zu ernst nehmen und sagen was wir denken.

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Bildquelle: Youtube