Neue Stadt keine Freunde

Neuer Job, neue Stadt – und keine Freunde

Für den ersten Job in eine andere Stadt zu ziehen ist ein großer Einschnitt. Alles ist neu: Der Job, die Verantwortung, das Umfeld. Und all dem muss man sich alleine stellen – doch das muss nicht so bleiben.

Du bist wegen eines Jobs in eine neue Stadt gezogen? Kennst keine Sau, nicht mal Freunde von Freunden, und deine Homies sind auch fern? Die Leute aus deiner WG sind nicht dein Ding, allenfalls mit Kollegen machst du ab und an was zusammen? Das muss sich ändern – ein neuer Freundeskreis muss her!

Sportler sind natürlich gut dran. Sie finden Anschluss in einem Verein, einer Klettergruppe oder beim Lauftreff. Musiker finden über Jam-Sessions nicht nur Lieblingskneipen, sondern bauen auch direkt soziale Kontakte dabei auf. Überhaupt können einem Hobbies helfen, unter Leute zu kommen. Vorausgesetzt natürlich, man hat eines.

 

Hobbies als Eisbrecher

 

Wer gerne kocht, kann sich zu Jumping Dinners anmelden. Auf diesen bekocht sich eine zufällig zusammengewürfelte Runde reihum, jeder Gang in einer anderen Wohnung. So kommt man vor allem ins Gespräch, denn die ersten Themen liegen schon buchstäblich auf dem Tisch. Am Schluss treffen sich alle in einer Bar, um den Abend ausklingen zu lassen, und vielleicht sind dann schon erste Kontakte entstanden.

Merke außerdem: Es ist nie zu spät, neue Hobbies zu erlernen, und es gibt vielleicht keinen besseren Zeitpunkt dafür. Ob diese nun traditioneller sind wie das Singen in einem Chor, Yoga, ein Kampfsport, oder neue Lernziele bieten wie ein Barista-Lehrgang. Hierfür sollte man auch konkret nach dem Angebot in der unmittelbaren Nachbarschaft schauen. Das erleichtert es einem auch, einige Gesichter jenseits des Trainings- oder Übungsraums wiedersehen zu können.

Selbstverständlich kann man auch Dinge alleine unternehmen. „Passivere“ Leidenschaften wie das Hören von Musik und das Genießen von Kunst müssen gelebt werden. Es ist nichts dabei, alleine in Museen, Galerien, ins Theater oder auf Konzerte zu gehen. Wer seine Lieblingskonzerte oder Ausstellungen verpasst, nur weil niemand dabei ist, dem ist wirklich schwer zu helfen. Eben dort begegnet man doch Menschen, mit denen man zumindest kulturelle Interessen teilt. Auch im Hipster-Zeitalter geht nicht jeder auf das Alt-J-Konzert, nur um sich selber abzufeiern.

 

Neustart auch mal digital

 

Um zumindest im Ansatz gemeinsamen Gesprächsstoff zu haben, muss bei zufälligen Begegnungen sehr viel Glück dabei sein. Man kann auch vorsondieren – im Zeitalter von Tinder und Co. fast schon eine gewohnte Tätigkeiten. Aber die sogenannten Social-Discovery-Apps taugen eben nicht nur zum Daten; die Profile und der Verlauf der ersten Chats verraten, ob die Chemie stimmt. Manche haben Sonderfunktionen, da sie eben auch Flirt-Apps sind. Die Besonderheit von Lovoo zum Beispiel ist das Umgebungsradar, mit dem man überall herausfinden kann, ob Menschen mit ähnlichen Interessen gerade in der Nähe sind, die man dann direkt anchatten kann. Wie das funktioniert, kann man hier nachlesen.

Man muss sich nur bewusst sein, dass auch diese Apps es einem weder garantieren noch leichter machen, Menschen wirklich kennenzulernen. Es geht darum, erst einmal Leute zu finden, mit denen man tatsächliche Gemeinsamkeiten im Lebensstil hat und mit denen man etwas unternehmen kann.

 

Bildrechte: Flickr Communicating from the Gutter Michael Coghlan CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten