klimawandel-keine-kinder-bekommen

Du willst den Klimawandel stoppen? Dann bekomm keine Kinder!

Viele unter uns wollen Kinder bekommen. Keine Frage, es liegt ja auch in unserer Natur. Der Mensch ist gemacht, um Menschen zu machen – eigentlich. In unserer Natur liegt es aber eigentlich auch, jagen und sammeln zu gehen – nicht mit dem Auto zum Supermarkt zu fahren und sich Lebensmittel einfach nur in den Einkaufswagen zu legen. Was wir jagen, erlegen wir meist im Nachtleben: Boys, Girls, Affären- und Beziehungsmaterial. Und gesammelt werden Tindermatches…  keine Beeren und Pilze. Die essenziellen Überlebenstriebe fokussieren sich heutzutage nur noch auf den letzen Überbliebenen: Sex.

 

Das Verkommen der Menschlichkeit?

 

Genau so wie viele unsere eigentlichen Triebe und Aufgaben verkommen, verkommt auch die Welt. Der Mensch erschafft sich eine bequeme und globale Welt, die den Planeten zerstört. Eine Klimakonferenz nach der Anderen wird abgehalten, passieren tut aber seit Jahren nicht viel: Flugzeuge fliegen weiter, Containerschiffe tuckern über die Weltmeere, die Industrie glüht, Fleisch wird gefressen. Und wieso? Weil wir diesen Luxus lieben! Die Kinder der Wohlstandsgesellschaft, die wieder Kinder kriegen. Und so dreht sich das Rad.

Babys gehören in fast alle unserer Lebensplanungen hinein. Das Kinderglück will kaum jemand missen und alleine alt werden streben wir auch nicht an. Außerdem hängt das ganze ja auch mit der schönsten Nebensache der Welt zusammen –  Sex! Das hat sich Mutter Natur nicht umsonst so ausgedacht. Laut dem Philosph Travis Rieder, Bioethiker an der John Hopkins University, sind die Kleinen das größte Übel, das wir fabrizieren können. Travis Rieder beteuert, dass er Kinder liebt – vor allem sein eigenes. In Anbetracht des Klimawandels rät er allerdings davon ab, Nachwuchs zu bekommen.

 

Menschen glücklich machen – oder einen glücklichen Menschen machen?

 

Wir Menschen aus der Wohlstandsgesellschaft sollten nicht noch mehr Menschen dort hinein setzen – wir sollten uns vorher um die Menschen kümmern, denen es woanders auf der Welt nicht gut geht. Travis´ These dazu? Wenn wir eine hungrige Person fütteren oder verhindern, dass jemandem Schaden zugefügt wird, dann steigern wir das Wohlergehen dieser Person. Wenn wir aber eine Person kreieren, die wir daraufhin fütteren und vor Schäden beschützen, machen wir einen Menschen, der von Beginn an auf festen und sicheren Beinen steht. Im ersten Falle würden wir also Glück auf der Erde schaffen, indem wir einer bereits existierenden Person geholfen haben. Wohingegen wir im zweiten Falle eine Person kreieren, die sowieso glücklich sein wird – aber durch ihr Streben nach Luxus die Umwelt kaputt machen wird.

 

Was ist mit dem demografischen Wandel?

 

Immer weniger Nachwuchs und immer mehr alte Leute. In Deutschland ist der demografische Wandel ein bekanntes Problem . Und nicht nur bei uns: in Dänemark gab es sogar öffentliche Kampagnen im Fernsehen: „Bumst für Dänemark“ hieß es darin und wurde auch mit wirtschaftlichem Background unterfüttert. Rieders Aussage ist kontrovers. Sein Argument ist, dass die Wirtschaft, ebenso wie die Bevölkerung, nicht für immer weiter wachsen kann: “Wir können jetzt daran arbeiten unsere Wirtschaft zu schützen, während wir eine an einer nachhaltigen Bevölkerung arbeiten. Oder wir ignorieren das Problem, bis die Natur uns dazu zwingt, vielleicht gewaltsam und unerwartet“, schreibt Rieder bei The Conversation.

 

Die wichtigste Aufgabe des Menschen abschaffen?

 

Rieder fängt viel Kritik für seine Thesen ein – kaum verwunderlich. Denn die wichtigste aller Aufgaben des Menschen in Frage zu stellen (nämlich die Fortpflanzung) ist waghalsig. Altbekannt ist trotz allem, dass der Mensch unserem Planeten schadet. Er zerstört ihn regelrecht. Die Menschheit deshalb zu reduzieren, scheint eine logische Schlussfolgerung zu sein. Aber so schlau werden und wollen wir vielleicht auch gar nicht sein. Denn dieser Trieb ist doch der einzig Ursprüngliche der uns noch bleibt. Aus all den Sammlern und Jägern sind Kauffrauen und Kaufmänner geworden. Die Natur wird zur Stadt, Stein und Holz zu Glas und Plastik. Der Mensch ist der Ursprung für die Zerstörung der Welt – ihn für die Problemlösung ein Stück weit ausrotten zu lassen, scheint uns jedoch nicht die richtige Lösung zu sein.