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Mediale Hetzjagd auf ausländerfeindlichen Post-Mitarbeiter

Ein Mitarbeiter der Deutschen Post hat auf seinem privaten Facebookprofil einen ausländerfeindlichen Kommentar gepostet und damit einen regelrechten Shitstorm ausgelöst. In seinem Kommentar fordert der Angestellte die Rückkehr von Adolf Hitler, denn dann gäbe es keine Probleme mit Vergewaltigungen und Einbrüchen mehr. „Ich seh es nicht ein das wir den asylanten alles bezahlen Raus mit ihnen!!!“, fordert er in dem öffentlichen Post.

Ein junger couragierter Mann entdeckt den Post auf Facebook und teilt diesen auf die Seite der Deutschen Post mit der Frage, ob das Verhalten des Angestellten mit der Unternehmensphilosophie vereinbar sei. Was darauf folgt, sind Tausende Likes und Reposts des Kommentars auf der Seite der Deutschen Post. Seit gestern Abend posten etliche Deutsche-Post-Kunden den ausländerfeindlichen Facebookbeitrag auf die Seite der Post und fordern eine Stellungnahme und Konsequenzen. Es sind nur wenige darunter, die das Ende dieser medialen Hetzjagd fordern.

 

 

 

Fälle dieser Art häufen sich. Immer wieder werden Personen, die solche Aussagen in sozialen Medien veröffentlichen, an den Pranger gestellt. Oft entwickelt sich daraus eine Hetzjagd mit gegenseitigen Hasskommentaren. Am Beispiel des Post-Mitarbeiters wird sehr deutlich die Entlassung gefordert.

Natürlich sollten wir uns couragiert gegen solche ausländerfeindliche Kommentare stellen, uns distanzieren und uns gemeinsam stark machen gegen Ausländerfeindlichkeit. Wir sollten miteinander für Weltoffenheit, Toleranz und eine Gemeinschaft stehen. Gegenseitig gerichteter Hass führt uns aber auch nicht zur gewünschten Offenheit und Akzeptanz gegenüber Fremden. Einige sagen, Leute, wie der Post-Angestellte, sollten nicht in Verbindung mit einem großen deutschen Unternehmen stehen. Andere wiederum halten die Meinungsfreiheit für das größere Gut und plädieren dafür, private Profile auch für persönliche Einstellungen offen zu halten. Klar ist, dass der Angestellte seinen Post öffentlich ins Netz gestellt hat. Mit einer öffentlichen Reaktion musste er rechnen.

Der Shitstorm blieb von dem Post-Mitarbeiter nicht unbemerkt. Er reagierte heute Nacht und entschuldigte sich öffentlich in den Besucher-Beiträgen auf der Facebookseite der Deutschen Post und geht sogar auf Nachfragen der Post-Kunden ein. Er beteuert weiterhin, dass er kein Nazi sei und den Kommentar bereue. Natürlich macht das seine rassistischen Aussagen nicht ungeschehen. Aber es erfordert Mut, sich der Auseinandersetzung zu stellen und einen Fehler einzugestehen. Die Post selbst hat bisher nur auf einen Kommentar eines Post-Kunden reagiert: „Hallo […], natürlich distanzieren wir uns ausdrücklich von der Aussage, die […] hier getroffen hat. Bitte beachten Sie, dass es sich um ein privates Profil handelt, das in keinerlei Zusammenhang mit unseren Unternehmenswerten steht. Trotzdem werden wir der Angelegenheit selbstverständlich nachgehen. Wir möchten Sie jedoch bitten, zukünftig Aussagen wie „… zünde ich den gern an.“ auf unserer Seite zu unterlassen. Grüße“, schreibt das Unternehmen und nimmt damit beide Seiten in Schutz.

Aus Aktionen wie dieser wird klar, dass die sozialen Netzwerke ein hartes Gericht sein können. Äußert man gewisse Meinungen, kann man schnell zum Außenseiter werden. Wenn die Aktion eines gezeigt hat, dann, dass unsere Gesellschaft entschlossen gegen Ausländerfeindlichkeit vorgeht.

 

 

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Bildquelle Titelbild: Flickr/ newthinking communications CC by SA 2.0, 1. Facebook, 2. Facebook