Brain Poker

Mental trainieren wie ein Olympiateilnehmer

Millionen von Zuschauern bewundern bei den Olympischen Spielen die physischen Leistungen der konkurrierenden Athleten. Was sie meist nicht sehen, ist die oftmals noch viel imposantere mentale Leistungsfähigkeit der olympischen Spitzensportler, die sie sich in jahrelangem Mental-Training angeeignet haben.

Das Ausblenden von Ablenkungen, Stresshandling, Angstbewältigung – kurz die Konzentration auf das eine Ziel ‚Sieg‘ lässt Spitzensportler nicht nur einmal oder unter optimalen Bedingungen gewinnen, sondern dauerhaft an der Spitze stehen.

Sportler wie Trainer sagen, dass im modernen Spitzensport der physische Trainingsstand zu nur noch 10% für den Erfolg ausschlaggebend ist. 90% sind mentale Stärke.

Das bedeutet nicht, dass Talent und das Training der körperlichen Fähigkeiten unwichtig sind. Es ist schlicht die Voraussetzung, um überhaupt vorne mit dabei zu sein. Wenn es jedoch um die letzten Zehntel oder darum geht, auch unter widrigen Umständen zu gewinnen, lässt sich diese Zusatzleistung nur noch mit mentaler Stärke abrufen. Sie ist es, die gute von sehr guten und ‚Sonnenscheinathleten‘ von konstant Erfolgreichen unterscheidet.

Unterschiede in der mentalen Stärke lassen sich heute sogar mittels EEG-Analyse messen. So wurden zum Beispiel für eine Studie (siehe www.yourbrainonpoker.com/de) die Gehirnströme von professionellen Pokerspielern gemessen und mit denen von Anfängern und Fortgeschrittenen Spielern verglichen. Dabei zeigten sich erhebliche Vorteile der mental geübten Profis bei der Konzentration, Stressresistenz und der Kontrolle von Emotionen, was selbst bei einem zum Teil zufallsbedingten Spiel, wie Poker dazu führt, dass die Profis oft über die weniger geübten Spieler siegen.

Dieses Wissen und die dahinterstehenden Techniken können nicht nur professionellen Pokerspielern und Olympiateilnehmern zum Erfolg verhelfen, sondern auch deren Zuschauern in ihrem ganz normalen Leben. Hier sind die mentalen Erfolgsrezepte der Spitzensportler für Jedermann:

 

Stellen Sie sich Ihr Ziel bildlich und mit allen Sinnen vor

 

Viele Athleten nutzen die Technik der Visualisierung um ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Man geht davon aus (und Studien bestätigen das), dass die bloße Vorstellung fast gleichwertige Effekte hat, wie physisches Training, denn Visualisierung löst im Gehirn die gleichen Prozesse aus.

Mentales Training verbessert demnach über das Gehirn die tatsächliche Leistungsfähigkeit des gesamten Körpers. Dazu gehören Motivation, Selbstvertrauen, motorische Fähigkeiten, sowie die Programmierung des Gehirns auf das Gewinnen und die Herbeiführung von sogenannten ‚Flow-Momenten‘.

Aber Visualisierung ist mehr, als nur an einen anstehenden Wettbewerb zu denken. Wenn Spitzensportler diese Technik nutzen, ‚fühlen‘ Sie die Veranstaltung mit allen Sinnen. Sie sehen, spüren, hören, riechen und durchleben so den gesamten Wettbewerb mehrmals vorab – bis hin zu dem überwältigenden Gefühl, auf dem Siegertreppchen ganz oben zu stehen.

 

Meditieren Sie. Täglich. Erst recht wenn Sie eigentlich keine Zeit dafür haben.

 

Meditation ist lange als mehr oder minder wirkungsloser Zeitvertreib für räucherkerzen-schnüffelnde Esoteriker und Anhänger fernöstlicher Erleuchtungstheorien abgetan worden.

Heute nutzen gerade jüngere Athleten Meditationen, um auch mitten im Wettbewerb ruhig zu bleiben. Nervosität, Ess- oder Schlafstörungen vor einem Wettbewerb lassen sich so mit meditativen Übungen – meist in Kombination mit Yoga, Tai Chi oder Qi Gong – in den Griff bekommen. Selbst in typischen Harte-Männer-Sportarten, wie Basketball, Fußball oder American Football ist es mittlerweile völlig normal, Mediationstechniken zu nutzen. Sie können dabei helfen, die mentale Stärke zu erhöhen, auch in Stress-Situationen ruhig zu bleiben, sich besser zu konzentrieren und die maximale emotionale Kraft abzurufen.

 

Verbannen Sie unerwünschte Gedanken aus Ihrem Kopf

 

Ziehen Ihre Gedanken und Ihr innerer Monolog Sie nach oben oder eher runter? Denken Sie tendenziell positiv oder lassen Sie es zu, dass Ihr Denken Selbstzweifel und das Gefühl von Mangel an Selbstwert in Ihren Kopf pflanzt?

Spitzensportler schaffen es, negative bzw. leistungsmindernde Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen, indem Sie aktiv die Kontrolle darüber übernehmen, wie Sie selbst zu sich sprechen. Motivierende Selbstgespräche und Affirmationen geben ihnen in Wettbewerbssituationen einen Vorteil gegenüber Gegnern, die diese Technik nicht nutzen.

Positives Denken und motivierende Selbstgespräche meint dabei nicht, sich selbst in ein ‚Ach was bin ich gut‘-Traumschloss zu flüchten, sondern es geht dabei um ganz konkrete, oftmals im Befehlston gedachte Dinge: „halt das Bein gerade“ anstatt „immer hältst Du das Bein schief“ oder „zieh voll durch“ anstatt „schon wieder nicht voll durchgezogen“ und „Du weißt, dass Du das schaffen kannst“ anstatt „das schaffst Du nie“ etc.

Sie nutzen diese Selbstgespräche also für die Eigenmotivation und zur Verbesserung klar definierter technischer Fähigkeiten.

 

Setzen Sie sich intelligente Ziele

 

Alle Olympiateilnehmer haben klare Ziele vor Augen. Und sie setzen sich diese Ziele sehr hoch. Schließlich waren sie Alle einmal jung und es war durchaus nicht sicher, dass sie einmal bei Olympia gegen die Besten der Besten antreten würden. In den Anfangstagen einer Sportlerkarriere gibt es also nur diese Träume vom Erfolg. Und je höher die Ziele sind, umso mehr wird ein willensstarker Mensch für ihre Erreichung tun.

An dieser Stelle sieht man auch, wie die einzelnen Tipps zusammenwirken: Wer sich nur hohe Ziele setzt, aber nicht bereit oder in der Lage ist, sich selbst für deren Erreichung immer wieder zu motivieren, wird höchstwahrscheinlich scheitern.

Die zwei wichtigsten Bestandteile erfolgreicher Zielsetzung sind: Schreiben Sie Ihre Ziele auf und sorgen Sie dafür, dass Sie sie immer vor Augen haben. Hängen Sie Zettel an die Wand oder verwenden Sie den Bildschirmhintergrund Ihres Rechners dafür. Ideal geeignet sind unter anderem Ihr Badezimmerspiegel oder Ihre Kühlschranktür, denn an beiden Plätzen kommen Sie regelmäßig und häufig vorbei. Sie sorgen so dafür, dass Ihre Ziele in Ihrem Kopf immer präsent sind und die höchstmögliche Priorität haben.

Dabei ist es extrem wichtig, klar definierte und messbare Ziele zu formulieren und nicht schwammige, allgemeine. Beispiel: „ich werde in 6 Monaten einen Marathon mit einer Zeit von unter 4 Stunden laufen“ anstatt „ich würde gerne irgendwann mal einen Marathon laufen“.

Dazu kommt, dass Sie Ihre Ziele in einzelne Aktionen und Zwischenziele herunterbrechen müssen, um auch schon auf dem Weg zum großen Ziel immer wieder Fortschritte zu erzielen bzw. um zu sehen, wo Sie stehen. Beispiel für Zwischenziele sind: „ich werde in einem Monat die 10.000 m in unter 1 Stunde laufen“ und „ich werde in 3 Monaten einen Halbmarathon mit einer Zeit von unter 2:30 laufen“ etc.

 

Das Glück liegt flussabwärts

 

Versuchen Sie oft wie möglich in einen Flow-Zustand zu kommen. Also in das Gefühl, dass die Dinge wie von selbst laufen. Die Fähigkeit schnell und regelmäßig in den Flow zu kommen, lässt Athleten kontinuierlich Spitzenleistungen erzielen. ‚Flow‘ kommt aus dem Englischen und bedeutet fließen, rinnen oder strömen. Er bezeichnet ein Glückgefühl, das sich im mentalen Zustand völliger Vertiefung und dem restlosen Aufgehen in einer Tätigkeit ergibt. Oft wird dies auch mit dem Wort ‚Rausch‘ („Er lief, schwamm, fuhr wie im Rausch“) umschrieben.

Flow sorgt dafür, dass ein Athlet seine in der Regel extrem anstrengende Leistung tatsächlich als anstrengungslos empfindet. Er spürt die Belastung des Körpers oder Schmerzen nur noch sehr begrenzt und fühlt sich dabei ruhig und konzentriert. Flow hält außerdem potenziell leistungsmindernden internen oder externen Druck fern.

Der Flow-Zustand ist dabei nicht auf sportliche Tätigkeiten begrenzt. Man kann beim Schreiben, Tanzen, Kochen, ja sogar beim Lesen ebenfalls in diesen rauschähnlichen Zustand kommen, in dem man die Zeit und Welt um sich herum vergisst und völlig in seiner Tätigkeit aufgeht. Das hilft uns nicht nur sehr tief in etwas einzutauchen, sondern gilt auch als eines der Geheimnisse für ein glückliches Leben, denn das Glücksgefühl beim ‚Flow‘ entspringt eigenem Tun und ist nicht von außen gesteuert, wie das Glück über gutes Wetter, eine gute Beziehung, einen guten Job etc.

 

Fazit

 

Mentales Training ist also essentiell für unseren Erfolg – egal ob im Sport, im Job, beim Lernen eines Instruments, ja sogar beim Sex. Nutzen Sie die genannten Erfolgsrezepte von Olympiateilnehmern für Ihr eigenes Leben. Sie können damit in jedem denkbaren Lebensbereich erhebliche Fortschritte erzielen.
Bild: http://www.yourbrainonpoker.com/de