help hug love

Studie: Warum sind manche Menschen hilfsbereiter als andere?

Es gibt Menschen, die sich ganz selbstlos für andere einsetzen. Ist jemand in Not, helfen diese Individuen sofort, ohne über Konsequenzen für sich nachzudenken. Grund dafür könnte eine Genverbindung sein, heißt es in einer Studie.

In den letzten Wochen sind viele Flüchtlinge in Deutschland angekommen. Viele Menschen haben sich als Helfer gemeldet. Während manche sich in den Sozialen Netzwerken damit brüsten, dass sie gerade irgendwo etwas für Flüchtlinge machen, gibt es auch die stillen Helfer, die sich einfach nur für die Sache an sich einsetzen. Sie können andere nicht leiden sehen und müssen eingreifen.

 

Von Geburt her ein Held

 

Ein gutes Beispiel für solch eine Selbstlosigkeit lieferte ein brasilianischer Obdachloser. Francisco Erasmo Rodrigues de Lima war sein Name. Die Treppe der Kathedrale von Sao Paulo war das Zuhause des 61-Jährigen. Jeden Tag liefen Hunderte Menschen an ihm vorbei, ohne sich für sein Leben zu interessieren. Francisco ist seit ein paar Tagen tot. Ein paar Meter neben ihm versuchte jemand, eine Frau auszurauben. Der Dieb wurde dabei von der Polizei erwischt. Der Mann war jedoch bewaffnet und nahm die Frau als Geisel. Francisco näherte sich von der Seite und warf den Dieb um. Die Frau konnte sich dadurch befreien. Francisco starb vor der Kathedrale, weil der Dieb ihm zweimal in die Brust schoss.

 

Das Gen der Nächstenliebe

 

Woher diese Selbstlosigkeit liegen kann, fand eine Studie heraus. Wissenschaftler aus Oregon, Kalifornien und Toronto haben 46 Menschen nach ihren Gentypen untersucht. Die 46 Freiwilligen bestanden aus 23 Paaren. Nachdem die DNA von allen gesammelt wurde, starteten sie die nächste Untersuchung. Die Paare sollten sich von schlimmen Erfahrungen erzählen. Die zuhörende Person wurde von Psychologen im Verhalten eingeschätzt. Erstaunliches kam heraus. Wer von den Psychologen hohe Werte bekommen hatte, weil ehrliches Interesse, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft gezeigt wurden, hatten auch ähnliche Genverbindungen. Manche Wissenschaftler reden dabei vom Liebes-Gen.

Diese Menschen haben einen erhöhten Oxytocin-Spiegel. Das Hormon hat mit sozialer Interaktion zu tun. Doch neben den Wirkungen, die es auf die Nächstenliebe hat, kann es auch Aggressivität steigern. Erstmals wurde das Hormon bei Geburten entdeckt. Jeder weiß, wie stark die Beziehung einer Mutter kurz nach einer Geburt zum Kind wird. In der Tierwelt gehen Mütter enorme Risiken ein, um ihr Junges zu schützen. Kennt ihr auch Personen, die alles für andere Menschen tun würden?

 

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!

Bildquelle: Flickr / HernanPinera CC by 2.0