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„St. Pauli pinkelt zurück“: Speziallack gegen Freipinkler

St. Pauli ist das Viertel in Hamburg, das nachts voller feierwütiger Menschen ist. Und morgens nach Bier und Urin stinkt. Den Anwohner reichts langsam von den allabendlichen Besuchern, die Hauswände und Straßenlaternen mit dem Klo verwechseln. „St. Pauli pinkelt zurück“, heißt die neu gegründete Initiative – und die Mitglieder der Interessensgemeinschaft St. Pauli e.V. haben sich was richtig Geniales einfallen lassen.

Ein superhydrophober Lack soll fortan die Hauswände davor schützen, immer wieder bewässert zu werden. Der Abperleffekt dieser Zusatzschicht ist so gut, dass der Strahl mit dem gleichen Druck reflektiert wird – und der Wildpinkler mit etwas streng riechenden nassen Hosen und Schuhen dasteht.

 

https://www.youtube.com/watch?v=uoN5EteWCH8
500 Euro kostet es, sechs Quadratmeter durch den Speziallack schützen zu lassen. Das erzählt Julia Staron, Interessensvertreterin, Spiegel Online im Interview. Bei der Aktion gehe es aber nicht darum, Touristen abzuschrecken. „Wir sind gerne Gastgeber“, erklärt Staron dem Magazin, „Also kann die Lösung nur lauten, den Besuchern unsere Regeln zu erklären: Fotografiert Prostituierte nicht bei der Arbeit! Kotzt nicht in Briefkästen! Und eben auch: Pinkelt nicht an Wände!“

Die mit der wasserabweisenden Schicht behandelten Mauern sind oftmals versehen mit Schildern, die auf den Speziallack verweisen. Aber nicht alle. Der Lerneffekt, mit angepinkelten Schuhen nach Hause laufen zu müssen, ist wohl größer als der, der durch bloße Hinweisschilder erzielt wird. „Wildpinkler, seid gewarnt!“, sagt Julia Staron von der Interessensgemeinschaft St. Pauli e.V. mit ernster Miene und verschränkten Armen im Video. „St. Pauli pinkelt ab sofort zurück!“

 

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Bildquelle: screenshot YouTube / IG St. Pauli