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Eine Liebeserklärung an: Die Serie „Love“

Wenn wir uns durch unsere Fernseher, Laptops oder Smartphones in die Serienwelt stürzen, wollen wir fremde Welten bereisen, spannende Momente, Magie, Action, Gänsehaut erleben. Wir wollen kleine Reisen unternehmen. Nicht, weil unsere eigenen Leben so schlimm sind, sondern weil das Leben der vielen Charaktere, die bald wie Freunde für uns sind, komprimiert in Serienstaffeln gepresst wurde. All das Banale, das uns an manchen Tagen schwer am Körper hängt, uns in diesen Stunden, in denen alles beschwerlich erscheint und draußen winzige Regentropfen gegen die Scheibe prasseln, gar nach unten zu ziehen droht, wollen wir ausblenden, hinter uns lassen, wenn wir den Playbutton unserer Lieblingsserien drücken.

Eine Serie aber, deren zweite Staffel derzeit auf Netflix läuft, schafft das Besondere: Sie fesselt uns, wir lieben sie, wir lieben ihre Hauptdarsteller, obwohl sie uns von der ersten Minute mit dem Scheitern konfrontiert. Im Job, in der Liebe, im Leben. Es geht um Träume, Enttäuschungen, letztlich um uns selbst. Um unsere Ängste, unser hoffnungsloses Streben nach Glück. Und darum, dass es irgendwann völlig ok ist, wenn etwas nicht klappt. „Love“, so der herrlich einfache Name der Serie, deren zwei Staffeln zehn und zwölf Folgen umfassen, ist eine Parabel, die witzig ist, traurig, ironisch, ernst. Es ist eine Serie, in die man sich verliebt, wenn man sich auf das Schräge, Neurotische einlässt, das ihr Schöpfer Judd Apatow ihr gegeben hat.