So geht (private) Studienfinanzierung

Von Rebecca Naunheimer

Mindestens 570 Euro im Monat braucht ein Student – heißt es oft. Das ist nicht gerade wenig, aber schließlich gilt es Wohnung, Essen, Kleidung, Telefon und Internet sowie Fahrtkosten zu finanzieren. Und ein wenig Party gehört natürlich auch zum Studentenleben dazu. Kommen dazu auch noch Studiengebühren, überschattet die Finanzierung oftmals das Wunschstudium. Besonders betroffen sind davon private Bildungseinrichtungen und Auslandserfahrungen, die jedoch großartige Zukunftsperspektiven bieten. Das muss nicht sein: Wir haben fünf Ideen, wie es mit der günstigen Studienfinanzierung klappt.

Die Beantragung von BAföG ist sicherlich der Klassiker unter den Studienfinanzierungen. Wie der Namensursprung, das Bundesausbildungsförderungsgesetz bereits annehmen lässt, zahlt dabei der Staat euer Studium. Aber Vorsicht: Eine Chance auf BAföG habt ihr eigentlich nur dann, wenn eure Eltern nachweislich nicht ausreichend für euer Studium aufkommen können und auch ihr selbst keine finanziellen Rücklagen habt. „Eigentlich“ deshalb, weil es mittlerweile auch ein elternunabhängiges BAföG gibt. Dies gilt allerdings nur für Ausnahmefälle wie Studenten ab dem 30. Lebensjahr und Studenten, die vor dem Studium mindestens fünf Jahre erwerbstätig waren. Da die Konditionen manchmal ganz schön verwirrend sein können, gibt es praktische BAföG-Rechner, die euch dabei helfen, euren Anspruch auf die staatliche Finanzierung zu ermitteln. Der Höchstsatz dieser Finanzierung liegt aktuell bei 670 Euro im Monat. Da das BAföG nur zur Hälfte über Zuschüsse finanziert wird, gilt es die andere Hälfte, ein Staatsdarlehen, nach Beendigung des Studiums zurück zu zahlen. Wer jetzt Angst bekommt, der kann aufatmen, denn häufig werden Teile des Darlehens erlassen.

Eine weitere Möglichkeit, sein Studium zu finanzieren sind … so banal es klingt … Studentenjobs. Im Gegensatz zu dem, was uns Filme oftmals suggerieren, ist es aber mit einiger Organisation verbunden, neben dem Studium einen Job zu managen. Denn grundsätzlich gilt natürlich: Das Studium steht im Vordergrund. Das ist nicht nur eine schnöde Arbeitsmoral, sondern tatsächlich eine rechtliche Bedingung, um trotz Job den Studentenstatus zu beanspruchen. Daher darf ein Student nicht mehr als 20 Wochenstunden während des Semesters arbeiten. Und das ist anstrengend genug. Doch, auch wenn der Nebenjob durchaus Kräfte zehrt, stellt er eine super Möglichkeit dar, nicht nur das Studium zu finanzieren, sondern zusätzlich Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt zu sammeln. Besonders groß ist dieser Effekt natürlich dann, wenn ihr statt zu Kellnern in einem Bereich jobbt, der euch für die berufliche Zukunft etwas bringt. Das könnte etwa eine Stelle als Werkstudent in einem Unternehmen eurer Wahl sein. Oftmals vor allem eine Stärke von privaten Bildungseinrichtungen wie der Hochschule Macromedia. Hier ermöglicht man durch praxisnahe Lehrmethoden, kleine Kursgrößen, dem damit einhergehenden sehr persönlichen Studenten-Professoren-Kontakt und guten Drähten in die Business-Welt den Studenten schon während der Ausbildung einen leichteren Einstieg in die Berufswelt. Besonders attraktiv daran ist aber nicht nur die Studienfachnähe, sondern auch, dass ein Werkstudent Unterstützung bei der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung bekommt, wenn er nicht (mehr) in der Familienversicherung verankert ist.

Wer durch das Sieb der BAföG-Finanzierung gerutscht ist und neben dem zeitintensiven Studium doch keine Zeit für einen Job findet, für den kann der Studienkredit bei einer Bank eine Alternative darstellen. Zunächst einmal ist dabei der Begriff zu beachten: Im Gegensatz zu Krediten im herkömmlichen Sinne, ist der Studienkredit nicht an eine Sicherheit gebunden. Zudem wird das geliehene Geld in monatlichen Teilsummen, nicht als Gesamtsumme ausgezahlt. Die Rückerstattung leistet der Student jedoch im Gesamten nach Studienabschluss – inklusive Zinsen. Daher solltet ihr beachten, dass ein Studienkredit bedeutet, zum Zeitpunkt des Berufseinstiegs erst einmal Schulden zu haben. Damit euch die Summe nicht erdrückt, gibt es aber viele günstige Kreditangebote für Studenten. Einen Überblick darüber ermöglichen Vergleichsportale.

Wenn du nur am Ende deines Studiums finanzielle Unterstützung brauchst – etwa, weil du während der Abschlussarbeit deinen Nebenjob aufgeben musst -, dann kommen Darlehen der Studentenwerke in Frage. Diese Darlehen sind meist ohne Zinsen und unabhängig von BAföG und Krediten. Damit sind sie eine gute Ergänzungsmöglichkeit anderer Finanzierungen.

Sicherlich am erstrebenswertesten ist aber ein Stipendium. „Dafür bin ich doch gar nicht gut genug“ – das ist ein Trugschluss, dem viele Studenten auf den Leim gehen. Tatsächlich spuckt euch Google an die 700 Förderprogramme aus. Dabei gibt es zum einen studienfach- und institutionsübergreifende Angebote, von Stiftungen oder dem Bund. Zum anderen bieten Universitäten meist selbst eine Auswahl an Stipendien an. Besonders die kostenintensiveren Privatunis unterstützen ihre Studenten oftmals mit einem umfassenden Angebot an Stipendien, wie etwa die Hochschule Macromedia. Auch in diesen Fällen solltet ihr keine Angst vor Leistungsdruck haben, meist geht es um Engagement und Motivation. Und das geht doch leicht von der Hand, wenn es im Gegenzug das Wunschstudium an der Wunschuniversität gibt, oder?

Es gibt also viele Möglichkeiten, sein Traumstudium trotz fehlender Unterstützung aus dem Elternhaus zu finanzieren. Dabei könnte auch eine Kombination verschiedener Finanzierungstaktiken das Richtige für euch sein. Letztlich ist es nur wichtig, sich rechtzeitig darum zu kümmern und ausreichend Zeit für die Recherche der passenden Finanzierung aufzuwenden. Unterstützung dabei gibt es oft auch von der Universität selbst.

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Bildquelle  : Universität Salzburg (PR) unter CC BY 2.0