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Vegane Kosmetik: So wird deine Beautyroutine tierleidfrei

Auch wenn vielen Veganern nachgesagt wird, sie würden nur einem kurzlebigen Trend hinterherlaufen: Die Zahlen sagen etwas anderes. Laut dem Vegetarierbund Deutschland gab es Anfang letzten Jahres hierzulande schon rund 7,8 Millionen Vegetarier und 900.000 Veganer, Tendenz steigend. Selbst Nicht-Veganer bevorzugen vermehrt tierleidfreie Alternativen, sei es beim Essen, der Kleidung oder der Kosmetik. Doch woran erkennt man eigentlich vegane Beautyprodukte?

 

Eine Blume für vegane und tierversuchsfreie Kosmetik

 

Kosmetik gilt als vegan, wenn sie keine tierischen Inhaltsstoffe oder Erzeugnisse wie Honig, Milch, Wollwachs oder Gelatine enthält. Außerdem dürfen die Produkte nicht an Tieren getestet worden sein. Ob ein Artikel diese Kriterien erfüllt, ist jedoch nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Deshalb ist es sinnvoll, ihn vor dem Kauf etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Mit der App Codecheck etwa kann man sich nicht nur die Inhaltsstoffe eines Produkts und deren Bewertungen ansehen, sondern man findet auch eine Auflistung der unterschiedlichen Prüfsiegel.

Ein sicherer Indikator für vegane Kosmetik ist die Veganblume. Das Prüfsiegel wurde von der 1944 gegründeten Vegan Society ins Leben gerufen. Es verspricht, dass sowohl die Inhaltsstoffe des Produkts als auch der Herstellungsprozess vegan und tierversuchsfrei sind. Den Badezimmerschrank auf vegane Kosmetik umzustellen, ist mit diesem Symbol gar nicht schwer. Auch in finanzieller Hinsicht muss man sich keine Gedanken machen, denn vegane Kosmetika gibt es in jedem Preissegment – vom Drogerie- bis zum High-End-Produkt.

 

Naturkosmetik ist nicht gleich vegan

 

Andere Siegel stehen für tierversuchsfreie Produkte oder Artikel aus dem Bereich Naturkosmetik, sie sind jedoch keine Garantie für vegane Inhaltsstoffe. Das sind die zwei wichtigsten Labels:
1. Leaping Bunny: Das einzige international gültige Siegel für Kosmetik ohne Tierversuche. Firmen, die das Label nutzen, dürfen bei Inhaltsstoffen und Endprodukten weder selbst Tierversuche durchführen noch sie in Auftrag geben oder sich an ihnen beteiligen.

2. BDIH-Siegel: Das Label für Naturkosmetik bezeugt, dass weder bei der Herstellung noch bei der Entwicklung oder Prüfung der Endprodukte Versuche an Tieren durchgeführt oder in Auftrag gegeben wurden. Tierische Erzeugnisse sind grundsätzlich erlaubt, jedoch keine Inhaltsstoffe aus toten Wirbeltieren wie tierische Fette, Nerzöl oder Collagen.

 

Sind Tierversuche in Deutschland überhaupt erlaubt?

 

Wer sich jetzt fragt, ob Tierversuche in Deutschland nicht ohnehin längst verboten sind, hat nur teilweise Recht. Zwar hat das Europäische Parlament am 11. März 2013 entschieden, dass Kosmetikfirmen weder Tierversuche durchführen noch in Auftrag geben und auch keine Tierversuchs-Produkte innerhalb der EU vermarkten dürfen. Dieses Gesetz hat jedoch einige Schlupflöcher: Erstens gilt es lediglich für neue Produkte, sodass bereits getestete Artikel weiterhin verkauft werden dürfen. Und zweitens bezieht es sich lediglich auf Inhaltsstoffe, die ausschließlich für Kosmetika verwendet werden. Duft- und Farbstoffe fallen beispielsweise nicht darunter.

Abgesehen von veganer Kosmetik lässt sich auch das Badezimmer selbst umweltbewusst gestalten. Anstatt regelmäßig neue Einwegflüssigseifen zu kaufen, kann man Nachfüllprodukte in hübsche Seifenspender aus Glas geben, wie man sie etwa hier findet. Noch ökologischer ist es, für die Reinigung von Körper und Händen auf feste Seifen umzusteigen, um Verpackungsmüll zu reduzieren. Wattepads sind mittlerweile auch als waschbare Variante erhältlich, sie müssen nicht nach einmaliger Benutzung weggeworfen werden. Weiterer Pluspunkt: Wiederverwendbare Produkte und hochwertige Accessoires machen sich im Badezimmer ohnehin viel besser als jede Menge Plastik.

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