Viktor Orban

Beeindruckendes Video: Belgischer Politiker konfrontiert Viktor Orbán

„Denken Sie nicht, es ist an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen?“, fragt der belgische Politiker Guy Verhofstadt. Der von ihm Angesprochene sitzt mit versteinertem Gesichtausdruck da und rührt sich nicht. „Eine Entscheidung wie die, die Sie getroffen haben, als sie von einem liberalen Demokraten zu einem nationalistischen und konservativen Politiker wurden?“, fährt Verhofstadt fort. Wieder keine Reaktion von Viktor Orbán. Denn er ist der Mann, an den der eindringliche Appell von Guy Verhofstadt, dem ehemaligen belgischen Ministerpräsidenten, gerichtet ist. Viktor Orbán, der ungarische Ministerpräsident, der beschuldigt wird, die Menschenrechte zu missachten, der gegen Medien und Opposition hetzt, der sagt, er möchte den liberalen Staat abschaffen, der jetzt sogar eine Universität schließen möchte – der soll mal ein liberaler Demokrat gewesen sein?

 

Was soll noch kommen?

 

Für viele von uns ist das kaum zu glauben. Tatsächlich ist seine von ihm 1988 mitgegründete Partei Fidesz ursprünglich eine liberale Partei gewesen, die sich im Laufe der Zeit – wie Orbán auch selbst – ins Gegenteil gewandelt hat. Daran erinnert sich Guy Verhofstadt, der Orbán 1989 das erste Mal getroffen hat. Er erinnert sich daran, dass Orbán damals sogar liberaler war als die damalige liberale Partei SZDSZ und fragt, was jetzt als nächstes kommen soll: etwa Bücherverbrennungen? Guy Verhofstadt ist in seiner Rede im EU-Parlament sehr persönlich, dadurch wirkt sie – auf uns Zuschauer, aber scheinbar eben auch auf Orbán.

Debate with Hungarian Prime Minister Viktor Orbán. #Eplenary

Orbán wants the European money, but not our values. Watch my debate with Hungarian Prime Minister Viktor Orbán.

Posted by Guy Verhofstadt on Mittwoch, 26. April 2017

 

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Titelbild: Europa Pont/Flickr unter CC by 2.0 Lizenz