Das Fremdgeh-Portal Ashley Madison wurde gehackt

„Das Leben ist kurz. Gönn‘ dir deine Affäre“ ist der Slogan von Ashley Madison und animiert damit frustrierte Eheleute zum Fremdgehen. Ashley Madison beschreibt sich selbst als weltweit führendes Dating-Portal für diskrete Abenteuer. Nach eigenen Angaben haben sie mehr als 37 Millionen Mitglieder weltweit. Ebendiese hat das Seitensprungportal mit höchster Diskretion angeworben. Das dürfte künftig etwas schwerer werden, denn das Ashley Madisonwurde gehackt und eine große Menge der Kundendaten kursiert bereits im Internet.

Der Sicherheitsexperte Brian Krebs schreibt auf seiner Website, dass hinter dem Hakerangriff angeblich eine Person oder eine Gruppe stecke, die sich „The Impact Team“ nennen. Sie hätten Nutzerdaten und Kontodaten von Avid Life Media (ALM), der Betreiberfirma von Ashley Madison, gestohlen. Laut Krebs werfe „The Impact Team“ Acid Live Media vor, ihre Kunden anzulügen. Die Veröffentlichung der Daten sei eine Reaktion darauf.

 

Und jetzt?

 

The Impact Team fordert, dass ALM die Seite Ashley Madison und ein weiteres Verkupplungsportal aus dem Netz nimmt. Anderseits würden sie pikante Kundendaten veröffentlichen. Zum Beispiel Informationen über sexuelle Fantasien, Nacktfotos, Kreditkartendaten, echte Namen und Adressen, schreibt Krebs auf seiner Website. Laut dpa bietet Ashley Madison jetzt allen Kunden eine kostenlose Löschfunktion an, die das Nutzerprofil und sämtliche Kommunikation lösche. Diese kostet normalerweise 19 Dollar.

Man könnte jetzt über Seitensprungsportale herziehen und das Fremdgehen moralisch hinterfragen, aber mit einem hat ALM Chef Noel Biderman recht: „Like us or not, this is still a criminal act.“ Natürlich mag niemand Betrüger. Und Fremdgehen ist ziemlich verachtenswert. Es war vermutlich Karma, dass ausgerechnet Daten von gefrusteten Eheleuten gehackt wurden, die unbemerkt fremdgehen wollten. Aber was Ashley Madison-User in ihrem privaten, nennen wir es mal Liebesleben, so treiben, geht uns wirklich nichts an.

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Bildquelle: Flickr/Mateus Lunardi Dutra CC by 2.0