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Was kostet das Leben – wenn man plötzlich alles selbst zahlen muss?

Die meisten studieren heute nicht mehr an ihrem Heimatort, sondern machen sich nach dem Abitur auf in die weite Welt und stehen dann zum ersten Mal so richtig auf eigenen Beinen. Erst da wird vielen klar, welche finanziellen und organisatorischen Leistungen die Eltern eigentlich die ganze Zeit gebracht haben.

Wer in die erste eigene Wohnung zieht, der wird oft überrollt von den ganzen Aufgaben, die es zu erledigen gibt, und den Rechnungen, die es zu begleichen gibt. Erst jetzt stellt sich so mancher die Frage „Wo kommt eigentlich der Strom her?“ Oder „Wie funktioniert eigentlich eine Waschmaschine?“ Natürlich verlässt nicht jeder so unvorbereitet das heimische Nest, aber es gibt doch immer wieder Fälle, die deutlich machen, dass Mama zu Hause alles regelt und die lieben Kleinen mit absolut nichts belästigt werden.

 

Welche Kosten kommen also wirklich auf uns zu?

 

Die Kosten für ein eigenständiges Leben können natürlich nicht so einfach pauschalisiert werden, aber es gibt Faktoren, um die sich keiner winden kann. Dazu zählen zum Beispiel:

– Miete und Nebenkosten

– Lebensmittel

– Versicherung (das Minimum ist die gesetzliche Krankenversicherung)

– Ausgaben für Freizeit, Hobby und Kleidung

 

Wer weiterhin finanzielle Unterstützung von zu Hause bekommt, kann sich glücklich schätzen. Doch immer mehr Studenten sind auf einen Job neben dem Studium angewiesen, um ihre laufenden Kosten decken zu können. Natürlich gibt es auch Förderungen wie BAföG oder die Möglichkeit, einen Studienkredit aufzunehmen, aber man sollte nie vergessen, dass diese (das BAföG zumindest zur Hälfte) wieder zurückgezahlt werden müssen. Dafür hat man nach dem Abschluss zwar einige Jahre Zeit, aber leider gelingt es ja nicht jedem, direkt nach dem Studium in einen sicheren Job zu starten. Deswegen sollte man sich genau überlegen, wie viel Geld man wirklich zum Leben braucht und an welchen Stellen man vielleicht lieber etwas einsparen kann, um nicht direkt einen Schuldenberg anzuhäufen.

 

Sind wir zu wenig vorbereitet auf das wirkliche Leben?

 

Ist dieser Sprung ins kalte Wasser notwendig, damit wir den Ernst der Lage begreifen und erkennen, dass wir jetzt selbst Verantwortung für unser Leben übernehmen müssen? Oder sollten uns Eltern, Lehrer oder andere Personen besser auf das vorbereiten, was da außerhalb unseres geschützten Elternhauses auf uns wartet? Diese Frage kann man so nicht beantworten. Es liegt einfach in der Natur des Menschen, dass man erst beginnt zu lernen, wenn man schon in der Situation drin ist und sie erlebt. (Kennen wir das nicht aus Klausuren?) Selbst, wenn wir uns vorher einen genauen Plan machen, Listen erstellen und uns im Internet ganz genau informieren — wie es ist, nach dem Auszug dann wirklich auf sich allein gestellt zu sein, erfahren wir erst, wenn es dann so weit ist. Und das ist auch gut so und ein wichtiger Teil des Erwachsenwerdens.

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Bild:401(K) 2012 über CC BY-SA 2.0