James Vincent McMorrow Heiland

James Vincent McMorrow: „Touren, Partys, Ficken, Saufen – ein Hamsterrad!“

Und jetzt bist du nicht mehr so schüchtern?

Naja, ein Draufgänger bin ich wohl kaum geworden, aber ich finde schon, dass man meinem neuen Album mein neues Selbstvertrauen anhören kann. Meine Gesangsparts haben sich verändert und ich bin bestimmter, lauter und stark.

Du hast auch in deinen früheren Alben gerne mit anderen Künstlern zusammengearbeitet. Mit wem würdest du am liebsten arbeiten, wenn du es dir aussuchen könntest ?

Ich lasse mich gerne von Persönlichkeiten beeindrucken, aber ich bin in der Hinsicht auch echt zufrieden – ich habe schon mit vielen Künstlern, die ich bewundere, zusammengearbeitet. Die einzige Ausnahme ist für mich Prince – wenn er noch leben würde. Er war für mich so eindrucksvoll und prägend für alles, was mich in meinem Leben musikalisch angetrieben hat.

Kanye West wäre auch noch ein Künstler, mit dem mich eine Zusammenarbeit reizen würde, weil er uns alle geprägt hat. Egal ob du ein Hip Hop-Fan bist oder nicht, jeder hat sich mit ihm als Künstler konfrontiert gesehen.

Wie bist du denn überhaupt zur Musik gekommen ?

Meine Eltern sind keine Musiker, aber ich bin eigentlich immer von viel Musik umgeben gewesen. Die Iren sind einfach sehr musikalische Menschen. Immer wenn es eine Party gibt, dann trägt jedes Kind ein Stück vor. Habt ihr so was nicht in Deutschland? Ein „party piece“?

Also ich musste als Kind nicht vorsingen.

(lacht) Wir schon, zu ziemlich jeder Gelegenheit. Jedes Kind singt also einen Song vor.

Was war denn deiner?

Puuuuuuuh. Ich weiß es gar nicht mehr, aber irgendwas albernes auf jeden Fall. Ein Kinderlied oder so was. Ein irischer Volkssong… also das war jetzt nicht so a la „yeeah ich sing euch jetzt mal einen Bob Dylan Song vor“ sondern eher ein kitschiges Reimlied. Aber selbst das schult das musikalische Ohr und ich mochte das damals schließlich auch. Meine Oma war eine richtig gute Klavierspielerin und sie hat mir auf jeden Fall die Begeisterung dafür mitgegeben und vielleicht auch die Gene. Aber ich bin die erste Person aus meiner Familie, die professionell Musik macht.

Dein Album ist ja etwas trist…aber bist du eigentlich eine Frohnatur?

Ja. Definitiv! Ich bin eine wirklich optimistische Person, abgesehen von meinen traurigen Erlebnissen, die aber wohl jeder Mensch in seinem Leben einmal macht. Das ist wohl so eine Sache mit uns Musikern. Wir schreiben immer über die schweren Phasen in unserem Leben. Aber eigentlich müssen wir Optimisten sein, denn in dieser Industrie die Hoffnung zu bewahren, kostet schon einiges an Nerven. So viele Sachen müssen funktionieren und haben auch für mich funktioniert. Aber egal ob Arbeit, Leben und die Liebe – Ich werde wohl immer ein ewiger Optimist bleiben und hoffen, alle um mich herum damit anstecken zu können.