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18 Dinge, die uns die EM 2016 versauen werden

Von Saskia Ziegler

Es ist großartig: Alle zwei bis vier Jahre herrscht völliger Ausnahmezustand in Deutschland, in Europa oder sogar auf der ganzen Welt, jeder hat (fast) jeden lieb. Es ist wieder Zeit für die Fußball-Europameisterschaft, dieses Jahr in Frankreich! Da können sich beim Public Viewing schon mal zwei Menschen mitfiebernd und zitternd in den Armen liegen, die sich sonst eher nicht so gut leiden können. Sport verbindet, und Fußball umso mehr. Torjubel und Verliererschmerz, 11er-Drama und Schadenfreude: Ab dem 10. Juni 2016 teilen einen Monat lang beinahe alle Deutschen die gleichen Gefühle, ziehen am selben Strang. Könnte eigentlich gerne öfter so sein.

Fanfreude ist ansteckend

 

Aber warum macht uns die EM überhaupt so glücklich? Harald Lange, Leiter des Instituts für Fankultur in Köln und Würzburg kann diese Frage ganz einfach beantworten: „Der Ballsport bildet eine Gegenwelt zum durchorganisierten Arbeits- und Familienleben, wo so etwas Subjektives, Gefühlsgeleitetes häufig keinen Platz hat.“ Einfach mal loslassen, raus mit den Emotionen, völlig egal, wer einem dabei zuschaut. Da jubeln Chef und Angestellter schon mal auf der gleichen Ebene. „Ob Rechtsanwälte, Dachdecker oder Krankenpfleger, Männer oder Frauen – alle sind infiltriert, alle sind mit dabei und teilen die Leidenschaft“, sagt Lange. Und warum? „Der Mensch hat zwei große psychologische Ziele“, ergänzt der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen. „Er möchte persönlich wachsen und sich mit anderen verbinden. Wir können uns mitfreuen, wenn andere über sich hinaus wachsen. Gefühle stecken an, und die Freude in den Gesichtern zu sehen, lässt ein Lächeln um die Welt gehen.“

Aber trotz all der Gemeinsamkeit, Glückseligkeit und Großartigkeit dieser Zeit: Ein paar Dinge können uns auch in den Wochen größter Euphorie die Tränen in die Augen treiben. Jede Medaille hat auch eine Rückseite – hier kommen 18 davon. Und eigentlich sind das dann auch schon alle, denn wenn man mal ehrlich ist, ist die Europameisterschaft einfach fantastisch, auch wenn der Nebenmann mal wieder zum Gschaftlhuaba (für Nicht-Bayern: Wichtigtuer) wird, die EM-Hymne zum hundertsten Mal unsere Ohren quält und jeder Balkon und jeder Überfan bis ins allerletzte Loch schwarz-rot-gold ausstaffiert ist.

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    Leute, die pünktlich zur EM plötzlich Riesen-Fußballfans sind, obwohl es sie sonst nicht die Bohne interessiert

    Man wiederhole nochmal schnell die Abseitsregeln und lerne die Top 3 jeder Mannschaft – fertig ist der Fußballfan. Leider braucht der meistens bis zur Halbzeitpause, um zu verstehen, wer auf welcher Seite spielt.