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Zwischen frühreifen Bildungsbürgern und dressierter Elite – Bildung im Jahr 2015

Die Schul-, Hochschul- und Berufsausbildung wird heute wieder häufiger durch Eltern vorgegeben. Privatschulen und Internate mit tadellosem Ruf, Spitzenunis und Nachwuchsprogramme von international agierenden Unternehmen – die wirtschaftliche Führungsschicht versucht mit Unsummen die Karriere ihrer Sprösslinge abzusichern. Leider sind die Ergebnisse dieser Bemühungen nicht selten desaströs.

Erinnern wir uns einmal zurück an unsere Schulzeit. Da gab es die mittelmäßigen Schüler (meist das Gros der Klasse), die Streber (also Schüler mit guten bis sehr guten Noten) und die Sitzenbleiber. Sofern man nicht selbst zur letztgenannten Kategorie gehörte, hatte man mit den unglücklichen Fünferschülern, den mit Unverstand gestraften Kindern auf den letzten Bänken vor allem Mitleid. Man fragte sich, was aus diesen durchs Leistungsraster des Schulsystems fallenden Mitschülern werden sollte. Nach zehn bis zwanzig Jahren erhält man die Antwort: Impulsgeber aus der Wirtschaft, Ingenieure, Ärzte und Unternehmer. Das trifft natürlich nicht auf alle, aber auf überraschend viele Spätzünder und Schulverweigerer zu. Miese Noten im Kindesalter bedeuten eben nicht zwangsläufig einen ebenso miesen Lebensweg. Der Schüler ist mehr als nur eine Zahl und eine schlechte Note noch lange kein Grund zur Panik. Zukunftsangst dürfte vor allem in der Grundschule also noch keine Rolle spielen. Aber wie sieht Bildung heute aus? Welche Bedeutung haben zweite Bildungswege? Und wie steht es um den Nachwuchs des Landes?

Auch Menschen mit Einserabitur bereuen bisweilen ihren Karriereweg und die im Rahmen derselben getroffenen Entscheidungen. Statistiken belegen, dass der zweite Bildungsweg und ein spätes Studium von immer mehr Menschen aller Altersstufen wahrgenommen werden. Bildung kann man auch losgelöst von der eigentlichen Karriere betrachten. Der Drang, eine neue Sprache oder Fähigkeit zu erlernen, überkommt sehr viele Erwachsene eines gewissen Alters. An der Wilhelm Büchner Hochschule, einer privaten Fernhochschule mit über 6000 Studierenden, kann man zum Beispiel seinen Master erlangen oder einfach an einer Weiterbildung teilnehmen – mehr Infos dazu gibt es hier.

Weniger Leistungsdruck für Kinder

Zu großer Leistungsdruck im Jugendalter, egal ob er nun von Eltern, Lehrern oder Politikern ausgeht, ist hingegen eher abträglich. In Deutschland werden Fachkräfte momentan händeringend gesucht. Doch viel zu oft brechen die jungen Menschen ab, bevor die Ausbildung beendet ist. Dieser Dissonanz kann man nur entgegenwirken, wenn man stärker auf die Schüler und ihre individuellen Leistungen und Stärken eingeht. Und noch etwas ist vonnöten: Geduld!

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Bildquelle: Anfuehrer über CC BY-SA 2.0