Dauernd im Internet statt im echten Leben.

„Chronically Online“: Im Bann der Algorithmen

Wenn aus zehn Minuten TikTok oder Instagram mal eben mehrere Stunden werden. Bist du schon „Chronically Online“?

Laut einer Studie betrug die durchschnittliche Internetnutzungsdauer deutscher Jugendlicher in 2022 ganze 204 Minuten pro Tag. Seit dem Jahr 2006 ist die Nutzungszeit also um über 100 Minuten angestiegen. Ein Hang zu einem vermehrten Internetkonsum ist bei der Generation Z demnach klar absehbar. Das erkennen die jungen Menschen auch selbst und machen oftmals Witze über ihr eigenes Konsumverhalten. Dadurch hat sich auch der Begriff „Chronically Online“ unter ihnen etabliert. Doch was steckt hinter dieser recht neuen Bezeichnung? Ist sie doch von mehr Ernsthaftigkeit umgeben als zuerst angenommen?

Benennung eines Problems

Der Ausdruck „Chronically Online“ beschreibt das Verhalten einer Person, die einen Großteil ihrer freien Zeit üblicherweise im Internet verbringt. Sie ist stets dabei, zu chatten oder Dinge auf Social Media zu teilen und zu lesen. Dementsprechend erscheint ein Tag ohne das Handy für sie als schier unaushaltbar. Diese Abhängigkeit gelangt oft an den Punkt, an dem eine Person sich selbst beinahe gänzlich durch die Internetkultur definiert. Das Leben, sowie die eigene Persönlichkeit werden also überwiegend auf sozialen Plattformen ausgetragen. Dies vermittelt das Gefühl, immer auf dem neusten Stand sein und an allen möglichen Diskussionen Teil haben zu müssen. Gleichsam sammeln Menschen, die „Chronically Online“ sind, häufig weniger Lebenserfahrung, da sie sich meistens überall im Netz, jedoch fernab vom echten Leben aufhalten.

Dass Internetkonsum gerade in den letzten Jahren seit Beginn der Corona-Pandemie weltweit zugenommen hat, ist keine Neuheit mehr. Auch kann eine intensive Nutzung des medialen Internets nicht selten, vor allem unter jüngeren Menschen, suchtartige Ausmaße annehmen. Eine Problematik, mit der die Gesellschaft jedoch schon lange konfrontiert ist. Dies spiegelt sich ebenso in der Entwicklung verschiedener Begriffe, die im folgenden aufgeführt werden, bis hin zum heutigen „Chronically Online“ wider, die dieses Problem zuvor immer wieder adressiert haben.