Kampfgeist Fairplay Arbeitsplätze Gründe gegen Olympia

Was ist nur aus den olympischen Werten geworden? 11 Gründe gegen Rio 2016

Olympia dient als Sinnbild des sportlichen Wettkampfgeistes, des Fairplay und des Zusammenschweißens der Kulturen. Und sicherlich – man kann argumentieren, dass die Olympischen Spiele 2016 einer Stadt wie Rio de Janeiro helfen, bestehende Probleme vor Ort zu lösen: Die Wirtschaft wird angekurbelt, Arbeitsplätze werden geschaffen und die Infrastruktur verbessert – eine sozial und politisch tief gespaltene Stadt kann endlich zusammenwachsen.

 

Sport als Geschäft

 

Ziehen wir allerdings die Bilanz aus dem Ganzen, fällt auf, dass durch die Spiele eigentlich die Spaltung der Elite und der Armen vorangetrieben wird, denn profitieren wird nur eine reiche Minderheit. Dass die Olympischen Spiele das Leben der Mehrheit der Cariocas – so werden die Bewohner Rios genannt – verbessern werden, ist mehr als unwahrscheinlich. Betrachtet man Olympia genauer, hat man ein bühnenreifes Lehrstück der Korruption in mehreren Akten vor sich: Olympia befriedigt nicht etwa nur die Sportler mit Gold, Silber, Bronze, Verletzungen oder der Schande des Verlierens, sondern in erster Linie die Interessen der Wohlhabenden – die Bedürfnisse der schlecht gestellten Mehrheit werden dafür weit hinten angestellt.

 

Olympia – für wen?

 

Das Herz der Spiele schlägt in Barra da Tijuca – ein verhältnismäßig junges Viertel, das von überdurchschnittlich wohlhabenden Menschen bewohnt wird. Damit profitiert ein sowieso schon privilegiertes Viertel mit lediglich 300.000 Bewohnern enorm von den Olympischen Spielen, während der Großraum Rio mit seinen zwölf Millionen relativ armen Einwohnen dadurch mehr als den Kürzeren ziehen wird. Hier unsere 11 guten Gründe, uns gegen Olympia auszusprechen.

  • Olympia Gelder

    1

    Verschwendung von öffentlichen Geldern

    Während für die Spiele in Sotschi 2014 knapp 20 Milliarden Euro rein sportrelevant verpulvert wurden, balanciert Rio immerhin bei „nur“ vier Milliarden Euro. Jeder einzelne Athlet kostet den Veranstalter rund 360.000 Euro. Es müssen Stadien gebaut werden, Hallen, Kurse für Kanuten, Ruderer, Mountainbiker, sogar Golfer. Tausende Athleten wollen in einem Olympischen Dorf untergebracht werden. Das schürt bei den Einwohnern Wut und Verzweiflung – das Geld fehlt an absolut notwendigen Stellen wie Bildungsstätten, Krankenhäusern und öffentlichen Sportplätzen für die Bevölkerung.