Schweden: Die Umwelt-Streber aus dem hohen Norden
Die Schweden sind in den verschiedensten Bereichen die Vorreiter schlechthin. Bei der Bildung, in Sachen Steuersystem und ebenso bei der Müllentsorgung ist das skandinavische Völkchen ein wahres Vorbild. Schweden schafft es, dass weniger als ein Prozent des gesamten Mülls auf Mülldeponien landet. Zum Vergleich: Deutschland gelang es laut Statista 2012 beispielsweise nur 15 Prozent des Hausmülls zu recyceln, bei anderen Werkstoffen wie Metall liegt die Quote immerhin bei 70%. Da ist definitiv noch Potenzial vorhanden, vor allem wenn wir nach Schweden schauen.
Diese Streber haben es wieder einmal geschafft. Schweden erreicht dieses Ziel einerseits durch scharfe Umweltregulierungen, die den Bürgern vorschreiben, wie sie mit dem Müll umgehen müssen. Andererseits verstehen die Schweden es, so gut wie jedes Abfallprodukt wieder zu verwerten, das ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Müllentsorgung. Ähnlich wie in Deutschland werden Gläser eingeschmolzen, Kompost als Dünger genutzt und viele andere Abfallprodukte weiter verwendet.
Abfallbeseitigung sogar für Nachbarländer
Doch viel bemerkenswerter ist die Stromproduktion durch Müllverbrennung. Denn leider sind 50% des Mülls nicht wieder verwertbar und muss anders entsorgt werden. Die Anlagen, die Müll in Energie umwandeln, versorgen über 800.000 schwedische Haushalte mit Wärme für den Winter und immerhin eine viertel Million Menschen erhalten durch die Kraftwerke Zugang zu Strom.
Die Asche, die bei der Verbrennung übrig bleibt wird wiederrum für den Straßenbau recycelt. Schweden ist bei der Müllentsorgung so erfolgreich, sie nehmen sogar 700.000 Tonnen Müll von anderen Ländern auf und entsorgen ihn. Trotz positiver Entwicklungen haben die Schweden noch nicht das Bestmöglichste erreicht, wie sie selbst sagen. Hans Wrådhe, Kopf einer schwedischen Umweltschutzorganisation würde noch weiter gehen und beispielsweise mit Firmen verhandeln, damit diese nachhaltigere Verpackungen produzieren.
Die Schweden scheinen wie so oft wieder ein Mal weiter zu sein, als wir es sind. Vielleicht sehen wir bald ähnliche Modelle für die Müllentsorgung auch in Deutschland. Es wäre jedenfalls sehr vorbildlich!
Folge ZEITjUNG auf Facebook, Twitter und Instagram!
Bildquelle: Bs0u10e0 über CC BY-SA 2.0