BeitragKuchentratsch

Kuchentratsch: Omas backen Kuchen für euch

Versteckt in einem Münchner Innenhof befindet sich eine kleine Backstube. An der Eingangstür hängt ein kleines silbernes Schild mit einem Papieraufkleber, auf dem steht „Leckere und mit Liebe gemachte Kuchen von Oma“. Kaum hat man einen Schritt über die Türschwelle gemacht, steigt einem der Duft von frisch gebackenem Kuchen in die Nase. Man hört Schüsseln klirren, Rührmaschinen arbeiten und ein paar Damen aufgeregt plaudern. Stürmisch begrüßt mich Katrin. Sie ist eine der Chefinnen der Backstube.

Für Katrin kam das Jungunternehmertum eigentlich nie in Frage. Start-Up Vorlesungen haben sie in der Uni immer genervt. Und überhaupt war die Angst viel zu groß, dass es nicht klappt: „Die größte Angst war eigentlich, dass es nicht funktioniert. Dass wir da was ausprobieren […] und komplett gegen die Wand laufen“, erzählt Katrin. Ihre Co-Founderin Katharina hat sie aber von der Idee überzeugt, etwas für die ältere Generation zu tun. Und obwohl es nichts Vergleichbares gibt, haben sie sich getraut.

 

Oma das Gefühl geben, wieder gebraucht zu werden

 

Mit ihrem Projekt Kuchentratsch geben sie Omas und Opas in ihrer freien Zeit wieder eine Aufgabe. Sobald die Senioren in die Rente kommen, haben sie oft keine feste Beschäftigung mehr. Damit sie trotzdem das Gefühl haben, gebraucht zu werden, können sie ein paar Tage in der Woche Zeit in der Backstube von Kuchentratsch verbringen. Gemeinsam backen die Omas und Opas Kuchen. Verkauft werden diese an Unternehmen und Privatpersonen. Die Senioren verdienen so ein bisschen Geld und können eines ihrer liebsten Hobby ausüben – das Backen. Zu Hause hat sie nicht mehr so viele Abnehmer für ihren Kuchen und ihn alleine zu essen, sei nicht so gut für die Figur, sagt Oma Inge. Für sie ist das Backen bei Kuchentratsch ein Hobby. Der kleine Nebenverdienst ist das Tüpfelchen auf dem i.

Katrin und Katharina sind junge Leute, die coole Sachen machen. Sie gehören zu den Mutigen unter uns, die es sich getraut haben ein Start-Up zu gründen. Mit Hilfe einer Crowdfunding-Aktion konnten die beiden eine eigene Backstube für Kuchentratsch anmieten. Mit mehr Platz und besserer Ausrüstung, können die Omas genug Kuchen backen, um das junge Unternehmen über Wasser zu halten. Die beiden Mädels würden heute nie wieder eine Crowdfunding-Aktion starten. Geschenktes Geld ablehnen? Warum, erzählt uns Katrin bei unserem Besuch in ihrer Backstube.

 

Hier könnt ihr euch das ganze Interview anhören: 

ZEITjUNG.de: Start-Up Kuchentratsch from ZEITjUNG on Vimeo.