Warum wir verkatert so früh aufwachen

Warum wir verkatert immer so früh aufwachen

Von Laura Maria Drzymalla

Während wir noch taumelnd im flackernden Licht des Clubs den vierten Pfeffi in uns reinschütten und sich unsere Beine so befreiend leicht im Takt der Musik anfühlen, wissen wir es eigentlich schon: Uns ist übel. Die Nacht wird übel. Beim gemeinsamen Vortrinken hat der Geldbeutel nur für den billigen Tequila gereicht und der Rest Weißwein im Kühlschrank darf schließlich auch nicht vergeudet werden. Wir sind eh schon angeschickert in den Club gelaufen, aber natürlich hindert uns das nicht daran, vom Gin Tonic unseres Kumpels zu „probieren“ (grobes dreivierteltes Glas) und ey, der schöne Mann neben einem bietet uns einen Schluck kühles Bier an! Open Bar!

 

Von „hell yeah!“ zu „hell no!“

 

Unser Befinden steigert sich von „yeah“ zu „HELL yeah!!“ und endet eher so in „HELL NO.“ Wir wanken nach Hause, schmeißen Schuhe von uns und kippen manchmal noch mit dem glitzerigen Feieroberteil und den Federn in den Haaren ins Bett. Während wir uns noch schwören, wir werden nie.wieder.zuviel.trinken (!!), sind wir eigentlich schon eingeschlafen.

So weit, so gut. Man sollte meinen, wenn man sich nicht übergeben musste, ist man gut aus der Sache rausgekommen. Aber – jetzt kommen wir zum „no!“- Part des ganzen: Vier Stunden später wachen wir wieder auf und haben das Gefühl, ein Gabelstapler hat uns überfahren.

Dieses Phänomen ist wissenschaftlich belegbar – und wir erklären dir in vier Schritten, was da in deinem Körper genau passiert:

 

1. Alkoholisiert schläft man schneller ein

 

Der Alkohol ist ein Trickser: Auch wenn wir sonst Schlafstörungen haben – sind wir besoffen, driften wir innerhalb von Minuten weg in einen vermeintlich wunderbaren Schlaf. Oft schon in dem Moment, in dem der Kopf das Kissen berührt. Die ersten Stunden schlafen wir noch ungestört und wir landen direkt in der Tiefschlafphase.

 

2. Alkohol verstärkt den Tiefschlaf, aber reduziert die REM-Schlafphasen

Der sogenannte Tiefschlaf verläuft relativ traumlos und dient unserem Körper in erster Linie als Erholung. Normalerweise wird dieser abgelöst vom REM-Schlaf (Der „Rapid Eye Movement“, in dem unsere Augen sich geschlossen sehr schnell hin und her bewegen), die Nachtphase, in der man anfängt zu träumen. Alkohol reduziert diese und sorgt deshalb für spätere Konzentrationsstörungen und sehr schlechte motorische Fähigkeiten am nächsten Tag.