Mathilde Grafström Female Beauty

Bilder: Diese Fotografin hilft Frauen, sich nackt schön zu fühlen

Wenn wir uns die ganzen Cara Delevingnes und Gigi Hadids auf Instagram und Co. so anschauen, erwischen wir uns selbst dabei, wie wir frustriert in die Speckrolle an der Hüfte kneifen oder die Hand über die viel zu flachen Brüste streifen lassen. Auch wenn wir uns die ausgereiften Argumente der Feel-Good-With-Yourself-Bewegung in den Kopf rufen, blitzt doch ab und zu der Gedanke durch: Wäre schon geil, so auszusehen wie die. „Gen-Y muss sich durch die Sozialen Netzwerke mit vorgelebten Schönheitsidealen auseinandersetzen“ – wir können diesen Satz echt nicht mehr hören. Wir wissen um die Gefahr und die deprimierende Wirkung, welche die Instagram-Accounts dieser unnormal schönen und außerirdisch perfekten Personen auf uns haben – und ja, eigentlich sollten wir uns nicht davon beeindrucken lassen. Trotzdem checken wir bei jeder Gelegenheit, wo sich Kendall Jenner gerade rumtreibt und an welchem Traumstand sich Candice Swanepoel shooten lässt.

 

Sich schön fühlen, ohne Kleidung

 

Wir vergleichen, kritisieren und fühlen uns viel zu oft unwohl. Und das obwohl wir uns hinter Kleidung, Make-Up oder einem netten neuen Haarschnitt verstecken können. Die Fotografin Mathilde Grafström will ihren Models genau diese Dinge nehmen, um ihnen dadurch ein neues Selbstwertgefühl zu vermitteln. Im Rahmen ihrer Bilderserie „Female Beauty“ shootet sie Frauen komplett nackt in der Natur. Die Frauen sind keine Models, die ihren Körper routinemäßig vor der Kamera präsentieren. Es sind ganz normale, unsichere Frauen, die sich auf dieses Projekt einlassen, um gestärkt aus ihm hervorzugehen. Auch Mathilde selbst hatte lange Zeit mit den Schönheitsidealen unserer Gesellschaft zu kämpfen. „I had a major identity crisis a few years back and I’m still working on trying to accept my own body as it is. I suffer from these beauty ideals that are put out by the media, and it affects my confidence. In the back of my head, I’m always thinking that I need to look a certain way. I know it’s not true, and I’m beautiful as I am, but for some reason I seem to have been brainwashed in this way“, erzählt sie gegenüber Dazed.

Sie startet das Projekt in der Hoffnung, gegen das negative Selbstbild ankämpfen zu können, das sie und viele andere Frauen beschäftigt. Mathilde erklärt: „I’m trying to show them something they can’t see themselves, which is how beautiful they are. It’s a life-changing experience for a lot of the girls, whey they realize they are not actually what they think they are. I guess you could say it’s a bit of an eye-opener project.“

Erstaunlich ist, dass viele der abgelichteten Frauen mit mangelndem Selbstbewusstsein zu kämpfen haben, obwohl sie eigentlich den allgemeinen Schönheitsidealen entsprechen. Dünne Taille, lange Beine, schönes Gesicht. Auch Mathilde weiß um diese Tatsache und will in Zukunft weitere Frauen mit anderer Statur, unterschiedlicher Hautfarben und anderem Alter ablichten. In erster Linie geht es der Fotografin aber nicht darum, wie gut oder schlecht der Körper der Frauen geformt ist, sondern wie sie sich darin fühlen. “I want to show women that no matter how they feel, they are more beautiful than they realize. There’s beauty in everyone,“ macht Mathilde ihre Intention deutlich.