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Ich sticke deine Mutter: So unschuldig kann Deutschrap sein

Was assoziiert man mit Rapmusik aus Deutschland? Als erstes bestimmt Chabos, Bitches und geile Schlitten und damit auch Texte, bei dem Jugendschützer regelmäßig in Ohnmacht fallen. Wenn man daraus dann Merchandise für seine treuen Babos in Auftrag geben würde, käme sicher keiner auf die Idee, das Ganze in Form von Stickereien zu vermarkten. Das ist schließlich Gift für die Street Credibility. Mit Merch wie diesem könnten sich Haftbefehl, Bushido, Sido und Co. in ihrem Ghetto bestimmt nicht mehr blicken lassen. Und auch die gemäßigtere Fraktion wie zum Beispiel Fatoni, Beginner oder GUDG würde wohl kaum als erstes an liebevolle Handarbeit denken. Aber mal angenommen, unsere rappenden Zeitgenossen kämen tatsächlich auf die Idee, ihre Lyrics sticken zu lassen, wie würde sowas aussehen?

 

Von Salat schrumpft der Bizeps

 

Dieser Frage hat sich der Instagram-Account ichstickedeinemutter voll und ganz gewidmet. Die wundervoll verzierten Stickmuster von bekannten Deutschrap-Zitaten verleihen dem Ganzen eine gewisse Unschuld, so als würde man seiner besten Freundin/seinem Freund mit diesen selbstgebastelten Motiven eine besondere Freude machen wollen.

In einem Interview mit rap-n-blues.com verrät die anonyme Gründerin des Accounts, was sie zu dieser Kunstform besonders inspiriert hat: „Deutschrap bedient sich vieler anderer Kunstformen und Medien – Illustration, Design, Mode, Graffiti, Videos. Handarbeit ist einfach so abwegig und bietet im Gegensatz dazu einen Kontrast. Meistens versuche ich in den Stickereien oder den dazugehörigen Fotos mehr oder weniger subtil Anspielungen auf die Texte, Videos, Artworks, Social Media-Accounts oder andere Werke der Rapper zu machen. Manchmal spricht die Line aber auch einfach für sich.“

 

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