schwimmer

Schwimmen rettete ihr Leben – jetzt startet Yusra bei Olympia

Yusra und ihre Schwester befanden sich auf einem syrischen Flüchtlingsboot, als es auf einmal kenterte. Glücklicherweise waren beide Schwester ausgezeichnete Schwimmerinnen, sodass sie sich irgendwie bis an die Küste von Lesbos retten konnten. Schon in Syrien gehörte Yusra zu den besten Schwimmerinnen ihres Landes und schaffte bei der Kurzbahn-Weltmeisterschaft in Istanbul 2012 einen Landesrekord.

 

Vom Flüchtlingsboot nach Olympia

 

Nun ist auch Olympia auf das syrische Mädchen aufmerksam geworden. Erstmals wird es dieses Jahr eine Mannschaft aus Flüchtlingen bei Olympia geben – ein Prestigeobjekt des Internationalen Olympischen Komitees. Die 18 Jährige Yusra hat es mit zehn weiteren Flüchtlingen geschafft, sich für diese Mannschaft zu qualifizieren und wird die 100-Meter Distanz im Freistil und Schmetterling schwimmen. Yusra beweist, dass man nicht untergehen muss – sondern weiterschwimmen und sich aus schwierigen Situationen auch bis ganz nach oben kämpfen kann.

 

Doch diese schöne Erfolgsgeschichte sollte nicht den Blick auf den Ernst der Lage verwehren: Noch immer sind viele Flüchtlinge auf See unterwegs, um den Weg bis zu uns oder in ein anderes europäisches Land zu finden. Und nicht alle haben so viel Glück oder können so gut schwimmen wie Yusra. Schon jetzt sind in diesem Jahr bereits über 3000 Flüchtlinge ertrunken – nur weil wir nicht mehr jeden Tag davon hören, weil wir mit Attentaten und Putschversuchen beworfen werden, heißt das nicht, dass es nicht weiter passiert. Denn es passiert. Fast jeden Tag.

 

Mehr Geschichten wie die von Yusra

 

Und das sollte auch jeder im Kopf behalten. Und nur Verachtung übrig haben für diese feierwütigen Europäer, die nichts Besseres zu tun haben als die Fahrt auf einem Partyboot zu nutzen, um sich über genau solche Schicksale zu amüsieren. Der DJ dieses Bootes forderte dazu auf, an die vielen Flüchtlinge zu denken und kündigte die syrische Nationalhymne an. Stattdessen ertönte jedoch einer der geschmacklosesten Songs, die in diesem Kontext hätten gespielt werden können: Runaway (U & I) von Galantis.

https://twitter.com/lamb_karahi/status/757680250461577216

Diese Menschen haben sich wohl ihre letzten Gehirnzellen weggesoffen – anders ist ein solch abartiges Verhalten schwer zu erklären. Wir brauchen weniger solcher hohler Späße – und mehr Geschichten wie die von Yusra.

 

 

Das könnte dich vielleicht auch interessieren:

 

Folge ZEITjUNG auf Facebook, Twitter und Instagram!

Bildquelle:Todd Quackenbush unter CC0 Lizenz